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08:30 Uhr - 12.08.2021

SMI Vorbörse: Etwas höher erwartet

Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag etwas höher erwartet. Im Fokus stehen nach Zahlen Straumann und Zurich Insurance.

Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag gemäss den vorbörslicher Indikationen etwas höher erwartet. Die Vorgaben aus den USA sind zwar gut, aber die Märkte hätten inzwischen ein sehr hohes Niveau erreicht und das Aufwärtspotenzial sei damit begrenzt, heisst es am Markt. Der Gesamtmarkt, der in den vergangenen Tagen vor allem dank der Pharmaschwergewichte auf ein Rekordhoch gestiegen sei, sei zudem überkauft und damit verletzlich. Zudem beschäftigt die Anleger weiterhin die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Daher werde sich der Handel wohl weiter auf die Aktien der Firmen konzentrieren, die mit Ergebnissen aufwarten. Dazu zählen heute an erster Stelle Straumann (STMN 1'638.50 -0.12%) und Zurich Insurance (ZURN 390.00 +0.46%).

Obwohl die Inflation in den USA nicht weiter gestiegen ist, was an den Märkten erleichtert aufgenommen wurde, gibt es weiterhin keine Klarheit, wann die US-Notenbank nun mit dem Herunterfahren der Anleihenkäufe beginne. Denn innerhalb des Fed gibt es Stimmen, die sowohl für eine baldige Straffung der Geldpolitik plädieren als auch solche, die mit Rücksicht auf den US-Arbeitsmarkt weiter zuwarten wollen. Viele Analysten gehen davon aus, dass das Fed vor Ende Jahr mit dem Tapering beginnt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär (BAER 62.60 +0.35%) berechnete SMI (SMI 12'387.90 +0.21%) notiert gegen 08.15 Uhr um 0,25% höher bei 12’418,48 Punkten. Am Mittwoch überwand der Leitindex erstmals die Marke von 12’400 Punkten und setzte bei 12’426 eine neue Bestmarke, die er zum Schluss aber nicht halten konnte.

Alle 20 SMI-Titel werden höher gestellt. 19 Titel verteuern sich zwischen 0,1 und 0,2%.

Die grosse Ausnahme sind Zurich, die um 2,1% höher indiziert werden. Der Versicherer hat den Gewinn im ersten Halbjahr 2021 stärker als erwartet gesteigert.

Bei den SLI-Werten fallen Straumann (+1,4%) auf. Der Dentalimplantat-Hersteller hat ein starkes erstes Halbjahr 2021 hingelegt. Für den Rest des Jahres hebt das Management nun die Prognose an.

Die Aktien von Lonza (LONN 720.40 +0.11%) (+0,1%) sind leicht höher indiziert. Damit zeigen sie sich wenig beeinflusst von der Entwicklung beim US-Partner Moderna (MRNA 385.33 -15.64%), dessen Aktien wie die von Biontech und deren Partner unter Druck massiv standen. Gemäss Medienberichten soll nämlich die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüfen, ob aufgetretene seltene Symptome nach der Verabreichung von mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 als Nebenwirkung eingestuft werden sollen.

Bei den Vertretern der hinteren Reihen konnte Comet (COTN 306.00 -1.77%) (+1,1%) mit einer kräftigen Gewinnsteigerung aufwarten. Für die Aktien von Bell, Cicor sowie der Glarner, Basler und Berner Kantonalbanken, die ebenfalls gute Ergebnisse vorgelegt haben, sind keine vorbörslichen Kurse verfügbar.

Ölpreise kaum verändert

Die Ölpreise haben sich am Donnerstag wenig verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Brent 71.32 -0.32%) kostete am Morgen 71,50 US-Dollar. Das waren sechs Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI (WTI 69.17 +0.85%)) stieg ebenfalls geringfügig um fünf Cent auf 69,30 Dollar.

Die Ölpreise konnten damit die Gewinne der vergangenen beiden Handelstage halten. Marktbeobachter verwiesen auf Aussagen der US-Investmentbank Goldman Sachs (GS 413.89 +1.45%), wonach die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus wahrscheinlich nur moderate Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft haben dürfte.

In der vergangenen Woche hatte die Sorge vor schärferen Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Krise die Ölpreise mehrfach belastet. Vor allem Meldungen über Einschränkungen der Mobilität in China hatten am Ölmarkt immer wieder die Spekulation über einen Rückgang der Nachfrage angeheizt. China ist einer der wichtigsten Ölimporteure der Welt.

Devisen: Euro zum Dollar und Franken wenig verändert

Der Euro hat sich am Donnerstag zum US-Dollar wenig verändert und konnte damit die Kursgewinne vom Vortag halten. Aktuell wird die Gemeinschaftswährung bei 1,1741 $ gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend.

Und auch zum Schweizer Franken bewegte sich der Euro im Vorabendvergleich nur unwesentlich. Derzeit wird er zu 1,0821 Fr. umgesetzt, nachdem er am Montagabend 1,0824 Fr. gekostet hat. Der US-Dollar notiert aktuell auf 0,9216 Fr. nach 0,9221 Fr. am Vorabend.

Zur Wochenmitte hatte noch eine leichte Dollar-Schwäche dem Euro etwas Auftrieb verliehen, nachdem die Inflation in den USA auf hohem Niveau stagnierte und nicht weiter zulegte. Im weiteren Verlauf des Donnerstaghandels bleibt der Fokus auf Konjunkturdaten gerichtet, verlagert sich aber von Preisdaten auf Arbeitsmarktdaten. Am Nachmittag werden die wöchentlichen Daten zu den Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA erwartet, die einen Hinweis auf die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt der grössten Volkswirtschaft der Welt liefern.

Zu den Verlieren am Markt zählte der australische Dollar, der am Morgen zu allen anderen wichtigen Währungen unter Druck stand. In Australien hat sich die Corona-Krise verschärft und bedroht damit die konjunkturelle Entwicklung des Landes. Nach Melbourne und Sydney müssen auch die Bewohner der australischen Hauptstadt Canberra in einen Lockdown. Zuvor sei in der Stadt erstmals seit einem Jahr ein Corona-Fall bestätigt worden, teilten die Behörden mit.

USA

An Wallstreet herrschte am Dienstag überwiegend freundliche Stimmung. Die Verabschiedung des grössten je in den USA geschnürten Infrastrukturpakets wirkte positiv, auch wenn sie nicht überraschend kam. Der Dow Jones (Dow Jones 35'484.97 +0.62%) Industrial und der breit gefasste S&P 500 (S&P 500 4’440.60 +0.24%) verbuchten im Handelsverlauf erneut einen Rekord. Der Dow Jones schloss 0,46% höher auf 35’264,7, während der S&P leicht 0,1% auf 4436,75 kletterte. Der Technologieindex Nasdaq büsste 0,5% auf 15’053,6 ein.

Im Dow Jones gewannen Boeing 1,5%, obschon der Konzern im Juli weniger Flugzeuge auslieferte als im Juni. Die Aufträge gingen zudem deutlich zurück.

Die an der Nasdaq kotierten BioNTech und Moderna korrigierten nach dem Rekordlauf am Vortag. BioNTech (BNTX 359.19 -13.76%) gaben knapp 7% nach, Moderna (MRNA 385.33 -15.64%) 5,7%. Die Aktien der Corona-Impfstoffproduzenten hatten am Montag 15 bzw. 17% zugelegt. BioNTech (BNTX 359.19 -13.76%) hatte für das vergangene Quartal Umsatz- und Gewinnzahlen präsentiert, die über der Marktprognose gelegen hatten.

Die Schienen werden heiss: Die Papiere der Eisenbahngesellschaft Kansas City Southern gewannen 7,5%. Kurstreiber war ein erhöhtes Übernahmeangebot der Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway über 300 $ je Aktie. Das entspricht einem Wert von 27 Mrd. $. Die Aktien von Canadian Pacific gaben 0,7% nach.

Asien

Die asiatischen Märkte entwickeln sich mehrheitlich mit leichten Avancen. Der japanische Nikkei 225 wird 0,5% höher auf 28’019,7 gehandelt.

Der Shanghai Composite Index steigt 0,3% auf 3539,5, der Hang Seng in Hongkong 0,2% auf 26’661. Vor allem Bank- und Immobilienaktien waren gefragt.

Der südkoreanische Kospi fällt zum fünften aufeinanderfolgenden Mal und notiert 0,3% niedriger auf 3,234,6.

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