Das Bruttoinlandprodukt sinkt im Schlussquartal 2019 um 6,3%. Das ist der stärkste Rückgang seit fast sechs Jahren.
Der japanischen Wirtschaft droht eine Rezession. Im Schlussquartal 2019 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt der weltweit drittgrössten Volkswirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 6,3% und damit so stark wie seit 2014 nicht mehr. Die Anhebung der Mehrwertsteuer und schwache Auslandsnachfrage dämpften den Konsum und die Investitionen der Unternehmen, wie aus den von der Regierung am Montag vorgelegten Zahlen hervorgeht. Experten hatten lediglich mit einem Minus von 3,7% gerechnet, nachdem es im Vorquartal noch ein Wachstum von 0,5% gegeben hatte. Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus beim wichtigen Handelspartner China droht die Konjunktur auch im laufenden Quartal zu drücken. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Ökonomen von einer Rezession.
«Es besteht eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Wirtschaft von Januar bis März erneut schrumpft», sagte Taro Saito vom Institut NLI. «Das Virus wird vor allem den Tourismus und die Exporte treffen, könnte aber auch den Inlandskonsum ziemlich stark belasten.» Auch die Regierung ist alarmiert. «Wir müssen die Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft im In- und Ausland im Auge behalten», sagte Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura.
Die Mehrwertsteuererhöhung im Oktober sowie das ungewöhnlich warme Wetter dämpften den Verkauf von Winterartikeln im vergangenen Quartal. Dadurch schrumpften die privaten Konsumausgaben um 2,9%. Die Investitionsausgaben sanken sogar um 3,7%.
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