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14:00 Uhr - 24.12.2020

Pandemieupdate zu Weihnachten

Europa bleibt der globale Hotspot der Pandemie. In der Schweiz steigen vor Weihnachten die Todeszahlen wieder, und die Lage in den Spitälern bleibt angespannt.

In den Tagen vor Weihnachten hat sich das Zentrum der globalen Pandemie etwas verschoben. Nach wie vor breitet sich das Virus vor allem in den europäischen Ländern pro Kopf der Bevölkerung am schnellsten aus. In der Top-Liste stehen die USA allerdings seit Dezember auch weit oben, zuletzt mit stabilen Neuansteckungen. In der Schweiz beruhigt es sich etwas, doch bleibt die Lage der Intensivpatienten in den Spitälern angespannt und die Zahl der mit dem Virus Gestorbenen hoch.

In Israel gewinnt die dritte Welle an Kraft, die im Oktober bereits als eingedämmt galt. Die Regierung des Landes verhängte am Donnerstag den dritten Teillockdown. Stand in Europa bis vor kurzem vor allem der Westbalkan im Fokus, hat sich die Ausbreitung in Serbien, Kroatien und anderen Ländern der Region seit Tagen aber wieder erheblich verlangsamt. Das Gleiche gilt für Georgien, das lange Zeit die Top Ten anführte. Diese Länder stehen auf der Quarantäne-Liste der Schweiz.

Aktuell steht Litauen ganz oben auf der Liste mit 748 Neuansteckungen innerhalb von 7 Tagen und pro 100‘000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz). In den vergangenen Tagen hat sich das Pandemiegeschehen besonders in Tschechien und in den Niederlanden beschleunigt. Grossbritannien, wo zuletzt Mutationen des Virus aufgetreten sind, meldet zwar auch starke Zuwächse. Doch fallen die im Vergleich zu anderen Ländern mit hohen und steigenden Inzidenzen nicht besonders auf.

Die Schweiz gehörte Anfang Dezember kurzzeitig wieder zu den Top-Hotspots – die Neuinfektionen hatten sich allerdings in vielen Ländern Europas zumindest vorübergehend wieder beschleunigt. Mittlerweile ist die Eidgenossenschaft aber wieder auf den Abwärtstrend zurückgekehrt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet am Donnerstag 4898 neue Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz (nach Berichtsdatum) liegt damit bei 331 Fällen pro 100‘000 Einwohner, das sind 7% weniger als eine Woche zuvor.

In Österreich hat sich die 7-Tage-Inzidenz von 589 Fällen pro 100‘000 Einwohner Mitte November bis auf 155 Fälle am Mittwoch abgeschwächt. Am Donnerstag meldet das Gesundheitsministerium im Wien aber wieder einen Anstieg auf 161, es war das erste Plus seit dem 15. Dezember. Deutschland befindet sich dagegen seit Anfang Dezember in einem Aufwärtstrend. Wie aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, lag die Inzidenz am Donnerstag bei 218 Fällen (nach Berichtsdatum). Die vom RKI berichtete Zahl von 197 (nach Falldatum) ist dagegen vorläufig, weil sie keine Nachmeldungen enthält.

Auch wenn es neben den bestätigten Ansteckungen in jedem Land eine grosse Dunkelziffer gibt, ist die Zahl doch sehr wichtig für das Pandemiegeschehen: Allgemein lässt sich in der Regel erst dann ein Rückgang in den Zahlen der Gestorbenen und der Intensivpatienten beobachten, wenn weniger Neuinfektionen bestätigt werden. Bei den Todeszahlen  liegt die Schweiz wieder auf dem Rekordniveau von Ende November. Schlechter sieht es pro Kopf in Österreich aus, wo die Behörden gerade viele Todesfälle nachmelden.

Bei den Intensivpatienten hat sich die Lage in der Schweiz im landesweiten Durchschnitt nur leicht entspannt. Am Mittwoch wurden 25% freie Kapazitäten gezählt, nachdem die Auslastung auf einen Rekord Anfang Dezember gestiegen war. Damals gab es nur noch 21% freie Kapazitäten. Pro Kopf ist die Zahl der Intensivpatienten in Deutschland deutlich höher. Offiziell gibt es noch 19% freie Intensivbetten. Hinzu kommt eine Notfallreserve von rund 40%, bei der aber unklar ist, wie viel davon wirklich aktiviert werden kann.

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