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12:55 Uhr - 19.01.2021

Fondsmanager fürchten sich vor neuer Blase

Unter den Profianlegern steigt die Angst vor Übertreibungen am Aktienmarkt. Das hält sie jedoch nicht davon ab, riskante Investitionen einzugehen.

Die Fondsmanager gehen gegenwärtig hohe Risiken ein. Das zeigt die monatliche Umfrage von Bank of America. Einerseits ist die Kapitalallokation in Aktien auf ein Zweijahreshoch gestiegen. Andererseits wurde der Bargeldbestand in den Portfolios erneut reduziert. Mit einem durchschnittlichen Anteil von 3,9% liegt er so niedrig wie zuletzt Anfang 2013.

Den Fondsmanagern scheint es mit dieser Positionierung allerdings nicht wohl zu sein. Per saldo gibt inzwischen eine Mehrheit von rund 20 Prozentpunkten der befragten Profianleger an, mit den Investments aktuell ein höheres Risiko einzugehen als üblich. Dieser Wert entspricht einem neuen Rekordniveau.

Wette auf Schwellenländer

Auf geographischer Ebene sind die Emerging Markets (EM) gegenüber dem historischen Durchschnitt am stärksten übergewichtet. Zwei Drittel der befragten Profianleger gehen davon aus, dass die Schwellenländer im laufenden Jahr die beste Kursentwicklung ablegen werden. Leicht übergewichtet sind die Anleger auch in Aktien aus der Eurozone. Eine unüblich hohe Positionierung ist gleichzeitig in den Branchen Industrie und Rohstoffe («Materials») zu verzeichnen.

Nach wie vor dominiert die Coronaviruspandemie die Ängste der Marktteilnehmer. Knapp ein Drittel der befragten Fondsmanager stufen Schwierigkeiten in den Covid-19-Impfungen als grösstes Risiko für die Finanzmärkte ein. Auf dem zweiten Platz rangieren mit knappem Abstand die Bedenken, dass die US-Notenbank die umfangreichen Anleihenkäufe zurückfahren wird und es dadurch zu Verwerfungen an den Finanzmärkten kommt («Taper Tantrum»). Auf dem dritten Platz folgt die Befürchtung, dass sich am US-Aktienmarkt eine Blase gebildet hat.

Konjunktursorgen als Grund für Marktkorrektur

Kommt es tatsächlich zu einer Marktkorrektur, werde diese laut den Profianlegern wohl am ehesten durch neuerliche Konjunkturängste ausgelöst, die ihre Wurzeln in der Pandemieentwicklung oder in der chinesischen Wirtschaft haben dürften. Ein Rückschlag an den Börsen könne aber auch durch den Entzug der Notenbankenliquidität begünstigt werden.

Vorerst dürften sich die massiven Stützungsmassnahmen aber in einer globalen Inflation manifestieren. Per saldo rechnen über 90% der Fondsmanager mit steigenden Konsumentenpreisen, was einem neuen Allzeithoch entspricht.

Derweil hat die Rally in den Kryptowährungen deutliche Spuren hinterlassen: Investitionen in Bitcoin sind mit einer Nennungsrate von 36% auf den ersten Rang der «Most Crowded Trades» aufgestiegen. Die Profianleger halten sie also für die am stärksten überlaufene Wette an den Finanzmärkten. «Long Bitcoin» hat damit die Investitionen in US-Technologieaktien abgelöst, die seit mehr als einem halben Jahr stetig die Rangliste anführten. Auf dem dritten Rang folgt die Wette auf einen sinkenden Dollarkurs («Short Dollar»).

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