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09:33 Uhr - 26.03.2015

Mehr Schweizer für AIA im Inland

Eine Umfrage zeigt: Der Schutz der finanziellen Privatsphäre ist der Mehrheit der Schweizer wichtig. Aber der automatische Informationsaustausch (AIA) im Inland gewinnt an Akzeptanz.

Das Bankkundengeheimnis und die Privatsphäre werden zwar differenziert betrachtet. Die grosse Mehrheit der befragten Schweizerinnen und Schweizer will, dass ihre finanzielle Privatsphäre gegenüber Dritten geschützt ist: 85% sprechen sich dafür aus.

Diese Einstellung zieht sich durch alle Altersgruppen und politischen Lager. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist die Zustimmung mit 89% erstaunlicherweise am grössten. 72% der Befragten glauben aber, dass der Schutz der Privatsphäre abnehmen wird.

Was das Bankgeheimnis schützen soll

Im Rahmen der Umfrage, durchgeführt vom Institut  M.I.S Trend, wurde erstmals erhoben, welche Wirkung Schweizerinnen und Schweizer dem Bankgeheimnis beimessen.

In erster Linie sehen die Befragten darin ein Mittel zum Schutz der finanziellen Privatsphäre gegenüber Privaten und Unternehmen (38% hauptsächliche Wirkung). 21% sehen den wichtigsten Effekt im Schutz vor dem Staat und 23% darin, dass es Steuerhinterzieher aus dem Ausland schützt. Nur 8% empfinden es primär als Hilfsmittel für in der Schweiz wohnhafte Steuerhinterzieher.

Informationsaustausch im Inland

Des Weiteren wurde erstmals gefragt, ob und wie Steuerdaten von Schweizer Kundinnen und Kunden innerhalb der Schweiz in Zukunft ausgetauscht werden sollen (Informationsaustausch im Inland).

Die Meinungen darüber sind geteilt. Die aktuell gültige Regelung findet mit 41% die grösste Unterstützung. Etwa ein Fünftel (21%) ist der Meinung, dass Steuerpflichtige sich für oder gegen den direkten Informationsaustausch zwischen ihrer Bank und den Steuerbehörden entscheiden können sollten.

Rund ein Drittel (34%) spricht sich für die Abschaffung des Bankgeheimnisses im Inland aus.

«AIA-Anhänger zahlreicher»

«Obwohl die Resultate aufgrund einer angepassten Frageformulierung nicht direkt mit 2013 verglichen werden können, lässt sich vermuten, dass die Anhänger des automatischen Informationsaustauschs auch für Kunden aus der Schweiz etwas zahlreicher geworden sind», heisst es dazu in der Studie.

Das ist für die Autoren «angesichts des nun feststehenden Einschwenkens auf diese Lösung im internationalen Kontext nicht überraschend».

Im Übrigen macht die Umfrage deutlich, dass Schweizerinnen und Schweizer den Banken wieder stärker vertrauen. Auch anerkennt die Schweizer Bevölkerung die Wichtigkeit der Banken für den Wirtschaftsstandort.

Die Umfrage wurde durch das Institut  M.I.S Trend im Auftrag der Schweizerischen Bankiervereinigung im Januar durchgeführt. Befragt wurden tausend Schweizerinnen und Schweizer zu ihrem Verhältnis zur Bankbranche und zur allgemeinen Bedeutung der Banken für die Wirtschaft.

 

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