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18:00 Uhr - 15.06.2015

BCG: «Bankenkonsolidierung wird weitergehen»

Für die Experten der Boston Consulting Group (BCG) ist für Schweizer Banken jetzt der richtige Moment, um in Wachstum zu investieren – auch mit Übernahmen.

In dem am Montag präsentierten Report «Global Wealth 2015» zeigt Boston Consulting Group drei Wachstumsfelder auf. Die Schweizer Banken sollen erstens an der Konsolidierung partizipieren. Sie sollen in die Frontorganisationen investieren und aktiver im Gewinnen neuer sowie im Bedienen bestehender Kunden sein. Und sie sollen schliesslich in die digitalen Kapazitäten investieren, um sich dank den neuen Technologien zu differenzieren und effizienter zu werden.

Hohes Konsolidierungstempo

BCG-Kessler: «Beschleunigte Konsolidierung»Daniel Kessler, Managing Partner BCG Switzerland, ist optimistisch für das Schweizer Vermögensverwaltungsgeschäft. Die Schweiz müsse aber der Rechtssicherheit Sorge tragen. Lesen Sie hier das Interview.Was die Konsolidierung betrifft, sehen die Experten von Boston Consulting neben den beiden Grossbanken CS und UBS (UBSG 20.04 -0.64%) vor allem die grossen Schweizer Vermögensverwalter (Lombard Odier, J. Safra Sarasin, Pictet und Julius Bär (BAER 51.05 -1.07%)) als Konsolidatoren. Mittelgrosse und kleinere Vermögensverwalter mit Vermögen unter Verwaltung von weniger als 75 Mrd. Fr. und überdurchschnittlich hoher Cost-Income Ratio von über 80% sind nach Einschätzung der Experten der Boston Consulting Group eher gefährdet, übernommen zu werden.

Insgesamt wird die Konsolidierung gemäss dieser Einschätzung in hohem Tempo weitergehen. In der Periode 2012/2013 wurden Schweizer Banken mit verwalteten Vermögen von 233 Mrd. Fr. übernommen. Dieser Wert könnte in der Periode 2014/2015 mit Leichtigkeit überboten werden, beläuft sich die Summe bis dato doch bereits auf 200 Mrd. Fr.

Margendruck hält an

Der Druck auf die Margen wird anhalten. Die Gewinnmarge der Schweizer Banken, die noch 2007 40 Basispunkte betrug und sich seither zwischen 21 und 25 Basispunkten bewegt, wird sich in den nächsten vier Jahren in diesem Bereich einpendeln. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (das 2007 einen Tiefstwert von 63% erreicht hatte) sollte in dieser Periode zwischen 70 und 75% betragen. Die Bruttomarge wird den 2007 verzeichneten Höchstwert von 107 Basispunkten nicht mehr erreichen und sich auf 80 bis 85 Basispunkte belaufen – was unterstreicht, wie gross der Handlungsbedarf ist.

Die grössten Wachstumschancen hat der Finanzplatz Schweiz gemäss der Boston Consulting Group im Nahen Osten und in Afrika sowie in Osteuropa. In Westeuropa können Geldabflüsse bestenfalls durch die Performance kompensiert werden.

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