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11:37 Uhr - 19.07.2016

Börsenfavoriten trotzen den Turbulenzen

Die Hälfte des Börsenjahres ist bereits vorbei. Die Börsenfavoriten der FuW-Redaktoren schlagen den Markt – aber nicht jede Strategie ging bisher auf.

Wer hätte das Anfang Jahr gedacht? Grossbritannien stimmt für den Austritt aus der Europäischen Union, Gold bricht aus dem langfristigen Abwärtstrend aus und alle Schweizer Staatsanleihen rentieren negativ. Die Aktienmärkte sind seit Jahresbeginn richtungslos, verzeichnen aber heftige Ausschläge. Ein herausforderndes Umfeld für Investoren. Das zeigt auch die Zwischenbilanz zu den Börsenfavoriten der FuW-Redakteure.

Zwölf Redakteure haben im vergangenen Dezember jeweils ihre fünf Favoriten für das Börsenjahr bestimmt. Die Portfolios liegen gesamthaft gesehen gemessen am Swiss Performance Index (SPI) vor dem breiten Schweizer Aktienmarkt. Per 14. Juli avancierten die Portfolios inklusive Ausschüttungen in Franken gerechnet 7,4%. Der SPI verlor im selben Zeitraum 0,2%. Die Redakteure wählten Titel aber auch ausserhalb der Schweiz und setzten nicht nur auf Aktien, weshalb der Vergleich mit dem SPI nicht ganz fair ist.

Börsenfavoriten: Lesebeispiel Das Portfolio von Tina Haldner hat am meisten zugelegt (vgl. Titelbild). Der ETF auf Goldminenaktien ist inklusive Ausschüttungen in Franken 117% avanciert. Auch Brasilien (+54%) und Samsung (+23%) notieren im Plus. Seit der Auswahl der Titel am 21. Dezember hat das Portfolio 34% gewonnen. Der Chart rechts zeigt die Entwicklung des Portfolios ohne Ausschüttungen gegenüber dem Swiss Performance Index (SPI) ohne Dividende. Die Zahl unter dem Chart zeigt die Überrendite von 34,2% gegenüber dem SPI inklusive Ausschüttungen.

Wegen des volatilen Umfelds gibt es bei den einzelnen Empfehlungen grosse Unterschiede. Titel von Goldminenunternehmen konnten sich dank des steigenden Goldpreises mehr als verdoppeln. Aktien aus Brasilien (ETF auf Brasilien +54%) legten ebenfalls zu. Sie zeigten eine deutliche Gegenbewegung zu dem Abwärtstrend der vergangenen Jahre. Es zahlte sich bisher also aus, auf Aktien zu setzen, die von Anlegern gemieden wurden. In dieses Bild passen auch AFG Arbonia-Forster (+41%), Samsung (+23%) und Sunrise (+19%).

Die Valoren der Luxusgüterhersteller Swatch Group (–11,4%) und Richemont (–14,6%) enttäuschten hingegen weiter. Wobei der Kurssturz der Swatch Group nach der Gewinnwarnung vom Freitag noch nicht in die Performance eingeflossen ist (vgl. Seite 6). Noch schlechter schnitten Telecom Italia (–41%) und Leonteq (–47%) ab. Beide Unternehmen stehen vor diversen operativen Herausforderungen.

Was der Zwischenstand wert ist, wird sich Ende Jahr zeigen, wenn die Abrechnung gemacht wird. (ML)

Die Tipps der Analysten

Gleichzeitig wie die Redaktion stellten fünf Analysten je fünf (Schweizer) Aktienfavoriten für 2016 vor. Wie sieht ihre Zwischenbilanz aus? Mit einer Gesamtrendite (Kursentwicklung und Dividende) von rund 6% liegen Remo Rosenau von der Neuen Helvetischen Bank, Panagiotis Spiliopoulos von Vontobel und Patrik Lang von Julius Bär Kopf an Kopf an der Spitze. Sven Bucher von der Zürcher Kantonalbank übertrifft mit +2% den Gesamtmarkt ebenfalls deutlich, während Jon Cox von Kepler Chevreux hinter dem Index zurückliegt und das Feld im zweiten Halbjahr aufrollen muss. Drei seiner Tipps – Aryzta, UBS und Richemont – machten ihm im ersten Semester einen bösen Strich durch die Rechnung. Ein Sorgenkind beklagt mit Swatch Group auch Remo Rosenau. Jedoch helfen ihm Bobst und SGS aus der Patsche. Sie gehören mit +31% respektive +26% zu den Spitzenreitern am Schweizer Aktienmarkt, überflügelt noch von Emmi (+42%), die Patrik Lang auf der Liste hat. (HF)

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