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09:46 Uhr - 09.01.2015

Deutsche Industrieproduktion sinkt

Im November hat die Industrieproduktion in Deutschland überraschend nachgelassen. Der Rückgang ist insbesondere der verminderten Energieerzeugung geschuldet.

(Bloomberg) Die Industrieproduktion in Deutschland ist im November erstmals in drei Monaten überraschend zurückgegangen. Vor allem die Energieerzeugung fiel geringer aus. Die Werte signalisieren, dass die Erholung in der größten Volkswirtschaft Europas weiterhin anfällig bleibt.

Saisonbereinigt ging die Produktion um 0,1% gegenüber Oktober zurück, wie das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten in einer Bloomberg-Umfrage einen Anstieg um 0,3% erwartet. Gleichzeitig wurde der Oktober-Wert auf einen Anstieg um 0,6% revidiert. Auf Jahressicht ist die Produktion im November um 0,5% gefallen.

Die Bundesbank hat der deutschen Wirtschaft einen «verhaltenen» Start ins vierte Quartal attestiert, nachdem die Konjunktur in den vorhergehenden sechs Monaten praktisch stagnierte. Umfragen zeigen zwar eine bessere wirtschaftliche Stimmung in Deutschland, aber das weiterhin schwache Wachstum und die sinkenden Preise in der Eurozone sowie die politische Instabilität in Griechenland verdüstern den Ausblick.

«Deutsche Unternehmen haben Wende bereits geschafft.»

«Die wichtigste Botschaft ist, dass wir etwas mehr Geduld brauchen», sagte Andreas Rees, Chefvolkswirt Deutschland bei UniCredit MIB in München. «Was die Stimmung in der Wirtschaft angeht, gibt es mehr und mehr Hinweise, dass deutsche Unternehmen bereits die Wende geschafft haben. Aber entsprechend den Grundlagen der Volkswirtschaftslehre hinken die harten Daten solchen vorlaufenden Indikatoren hinterher.»

Die Energieerzeugung im November lag um 2,4% unter dem Wert des Vormonats, bei der Bauproduktion ging es 0,6% abwärts, wie die Daten zeigen. Dagegen legte die Produktion in der Industrie um 0,3% zu, angetrieben von Steigerungen bei Investitions- und Konsumgütern.

«Die Produktion im produzierenden Gewerbe hat die Talsohle durchschritten», stellte das Ministerium in seiner Mitteilung fest. Die Industrie dürfte «wieder auf einen moderaten Aufwärtstrend eingeschwenkt sein», hieß es weiter.

Abwärts ging es im November bei den Exporten, die um 2,1% niedriger als im Oktober lagen, wie aus einer ebenfalls am Freitag veröffentlichten Mitteilung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht. Die Importe legten im November um 1,5% zu. Im Oktober hatten die Exporte um 0,5% nachgegeben.

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