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18:26 Uhr - 08.07.2016

Investmentbanken von UBS und CS mit Umsatzverlust

Bei den Investmentbanken harzen ausgerechnet die Bereiche, die für die Schweizer Grossbanken wichtig sind.

Wenn Andrea Orcel, der Chef der UBS-Investmentbank, vom perfekten Sturm spricht und seinen Bereich restrukturiert, ist die Lage ernst.

Zwar war das zweite Quartal, abgesehen von den Tagen nach Brexit, weniger hektisch als das erste, in dem die Finanzmärkte unter China-Ängsten und Rohstoffpreiszerfall gelitten hatten. Dennoch dürfte das abgelaufene Quartal wesentlich schlechtere Umsätze zeigen als die Vorjahresperiode. Die Analysten der Deutschen Bank rechnen in einer Studie mit einem Umsatzrückgang der Investmentbank der UBS (UBSG 12.01 0.08%) von 17% und der Credit Suisse (CSGN 10.23 1.89%) von 19% gegenüber der Vorjahresperiode (vgl. Tabelle). Das würde auch heissen, dass bei der CS nicht alles zusammengebrochen ist, wie man angesichts des Aktienkurses meinen könnte.

Am besten geschlagen haben sich wohl einmal mehr die US-Banken, die im Devisen-, dem Aktien- und dem Obligationenhandel insgesamt unveränderte Resultate schreiben dürften. Am meisten leiden mussten demgegenüber diejenigen Institute mit einem höheren Anteil im Fusionsgeschäft (M&A) und bei Aktienemissionen. Genau auf diese Bereiche konzentrieren sich UBS und Credit Suisse aus strategischen Überlegungen. Beides lief im letzten Quartal nicht gut, weshalb sie verhältnismässig viel Umsatz verloren haben dürften. Ihre Positionen auf den Ranglisten der Top-Berater bei Fusionen konnten sie jedoch verteidigen.

zoomGemäss Thomson Reuters sank im ersten Semester das globale Volumen der M&A-Ankündigungen 19%, die bezahlten Gebühren 13%. Immerhin war das zweite Vierteljahr hier besser als das erste. Im Bereich Investment Banking (Kapitalmarktemissionen und Transaktionsberatung) sanken die Einnahmen in der ersten Jahreshälfte branchenweit wie auch bei den Schweizer Grossbanken gemäss Thomson Reuters um mehr als 20%.

Wie geht es weiter? Pascal Ravery, der Chef der Beratungsfirma Lakeside Capital Advisers und ehemals stellvertretender Leiter des europäischen Investment Banking bei JPMorgan, sagt: «Die – möglicherweise jahrelange – Unsicherheit im Zusammenhang mit Brexit wird einige potenzielle Verkäufer oder Käufer zögern lassen – aber nicht alle.» Einen grösseren Einfluss auf die Marktteilnehmer werde die Volatilität der Finanzmärkte haben. Diese werde sowohl in der Hausse wie in der Baisse signifikant bleiben.

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