Der missglückte Börsenauftakt ins neue Jahr hat den Anlegern gründlich die Stimmung verdorben. Die von «Finanz und Wirtschaft» regelmässig verfolgten Stimmungsindikatoren zeigen, dass die Marktteilnehmer das Handtuch werfen.

Das neue Börsenjahr hat denkbar schlecht begonnen. Die wichtigen Aktienindizes – darunter der Swiss Market Index – notieren bereits 5 bis 10% im Minus. Gründe für die steigende Nervosität gibt es viele: Enttäuschende Konjunkturdaten aus China und den USA, der schwächere Renminbi und der dadurch ausgelöste Börsensturz in Schanghai, der anhaltende Ölpreiszerfall sowie zunehmende geopolitische Spannungen in Nahost haben den Risikoappetit vieler Anleger einbrechen lassen.

Von den elf von «Finanz und Wirtschaft» betrachteten Sentiment-Barometern zeigen deren acht maximalen Pessimismus an – im Vergleich der letzten zehn Jahre notieren sie im höchsten Bereich (Quintil). So etwas wurde in den letzten zwölf Monaten nie beobachtet. Umfragen unter Privatinvestoren oder professionellen Anlageberatern, die implizite Volatilität gemessen am Vix oder am VSMI sowie Daten, die zeigen, wie sich die Hedge-Fund-Profis im Markt positionieren: All diese Indikatoren signalisieren, dass die Investoren das Handtuch werfen.

Aus antizyklischer Sicht ist eine dermassen massive Stimmungseintrübung oftmals ein guter Einstiegszeitpunkt. Sind alle Anleger negativ eingestellt, reichen oftmals nur leicht bessere Nachrichten, um eine Erholungsrally auszulösen.

Dass sich eine solche Gegenbewegung allerdings als nachhaltig herausstellen wird, ist zu bezweifeln. Entscheidend dürfte die globale Wirtschaftsentwicklung in den nächsten Monaten sein. Doch diesbezüglich sind die Signale alles andere als erfreulich. Zeichnet sich nicht bald eine Beschleunigung des Wachstums ab, dürfte die Kursschwäche anhalten.

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