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14:02 Uhr - 11.08.2015

Die zuverlässigsten Dividendenzahler

Versicherung ist ein langfristig orientiertes Geschäft, darum zahlen Versicherer oft auch eine Dividende, wenn es ihnen schlecht geht.

Helvetia (HELN 529 -1.12%) führt vor Augen, was Kontinuität bedeuten kann. Von allen kotierten Schweizer Unternehmen schüttet die im europäischen Vergleich mittelgrosse Versicherungsgesellschaft am längsten ohne Unterbruch eine Dividende aus: seit 1863. Das war zwei Jahre nach dem Brand von Glarus, einer der verheerendsten Brandkatastrophen des 19. Jahrhunderts in der Schweiz. Sie wurde zu einer enormen Herausforderung für die damals noch junge Helvetia (Gründungsjahr: 1858). Der Rückversicherer Swiss Re (SREN 88.15 -0.4%) wurde 1863 gegründet, auch als Folge der Glarner Brandkatastrophe. Er schüttet seit 1869 ohne Unterbruch Dividenden aus.

Im Jahr des Starts der Helvetia-Dividendenhistorie 1863 wurde der Liberale Constant Fornerod zum zweiten Mal zum Schweizer Bundespräsidenten gewählt und die Eidgenössische Bank wurde gegründet. Sie wurde zu einer der bedeutendsten Schweizer Geschäftsbanken, bis sie 1945 von der damaligen Bankgesellschaft übernommen wurde. zoomIn den USA wurde die Rollen-Rotations-Druckmaschine patentiert, gleichzeitig tobte damals noch der Sezessionskrieg. Ende Jahr wurde ein erster Teil des eben ausgebauten Suezkanals eröffnet. Und, last but not least, in England wurde mit der Football Association (FA) der erste Fussballverband der Welt gegründet.

An der Rangliste des «ausdauerndsten» Dividendenzahler fällt auf, dass drei der vier Spitzenreiter Versicherer sind. Das ist kein Zufall, der Begriff «Sicherheit» charakterisiert die Branche. In der Tat kann ein Versicherer nur erfolgreich sein, wenn er eben immer wieder unter Beweis stellt, dass er für Schäden jederzeit aufkommen kann und die Zahlungsbereitschaft gegenüber dem Kunden gesichert ist.

Die Versicherung ist ein langfristig orientiertes Geschäft, was auch im Bestreben, kontinuierlich eine Dividende auszurichten, zum Ausdruck kommt. Das gilt auch für schlechte Zeiten: Zurich und Swiss Re schütteten selbst in Krisenjahren mit enormen Verlusten (zu Beginn der Zweitausenderjahre bzw. in der Finanzkrise 2008/09), als gar die Existenz bedroht schien, stets Dividenden aus – wenn auch nur in symbolischer Höhe.

Aktionäre, die auf Kontinuität der Ausschüttung viel Wert legen, engagieren sich demnach mit Vorteil in Versicherungstiteln. Die grossen Industrieunternehmen sind in den Top Ten nur mit Roche (ROG 278.9 -0.39%) (RO 276.25 -0.45%) und Nestlé (NESN 73.2 -0.75%) vertreten. Das Risiko von Dividendenausfällen ist in der Industrie grösser als in der Versicherungsbranche.

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