Die Telecomspezialistin übersteht das Coronajahr souverän. Die Dividende wurde aber gekürzt.
Mobilezone (MOZN 11.22 -0.36%) schliesst das Geschäftsjahr 2020 trotz teils massiver Coronaeinschränkungen in ihren Märkten Schweiz, Deutschland und Österreich solide ab. Besonders im Heimmarkt Schweiz hat sich das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte stark erholt. So konnten die zwei Monate mit geschlossenen Verkaufsstellen während des ersten Lockdown fast kompensiert werden. Der Konzernumsatz kontrahierte dennoch 7% auf 1,24 Mrd. Fr. und der Betriebsgewinn um 29% auf 44 Mio. Fr. Die Dividende fällt mit 0.56 Fr. pro Aktie niedriger aus als in den Vorjahren (0.60 Fr.). Die Mobilezone-Titel rentieren derzeit mit 5%, haben sich in den letzten sechs Monaten aber um rund ein Fünftel verteuert.
Während des Jahres hat sich Mobilezone trotz Einschränkungen strategisch neu aufgestellt und sich in Deutschland vom Grosshandelsgeschäft getrennt. Damit hat der Handyspezialist zwar Umsatz verloren und ist kleiner geworden, doch gleichzeitig wird das Geschäft profitabler. Von einer Betriebsmarge (Ebit) von 3,6% im abgelaufenen Jahr sieht Mobilezone-CEO Markus Bernhard einen Sprung auf 7% im laufenden. Die Marge soll sich bis 2025 auf 8% ausweiten. Weiterhin sollen drei Viertel des Nettogewinns als Dividende den Aktionären zukommen.
Auch wenn der stationäre Handel im Heimmarkt die Cashcow des Konzerns bleibt, will Mobilezone den Umsatzanteil des Online-Vertriebs bis 2025 auf 700 Mio. Fr. beinahe verdoppeln. Das Unternehmen hat im abgelaufenen Geschäftsjahr in Deutschland mit 916 Mio. Fr. fast dreimal mehr umgesetzt als in der Schweiz, doch der Ebit-Beitrag des Heimmarktes ist mit rund 31 Mio. Fr. wesentlich grösser als derjenige Deutschlands mit knapp 12 Mio. Fr.
Es erstaunt, dass der Heimmarkt mit einem Grossteil an stationärem Handel so erfolgreich ist. «Wir investieren in Personal und Technologie, um das Geschäft in der Schweiz weiter auszubauen», sagt Bernhard. Auch sonst zeigt sich der CEO zuversichtlich: «Wir werden im kommenden Jahr wahrscheinlich neue Rekord-Levels erreichen», sagt er und geht auch in Deutschland von einem starken 2021 im Onlinehandel aus, wo Mobilezone im direkten Vertrieb neu unter der Dachmarke Powwow auftritt.
Mit der zu erwartenden Margenexpansion dürfte sich der Konzerngewinn von zuletzt 34,5 Mio. Fr. problemlos auf das Niveau der Vorjahre erholen. Damit steht für 2021 der Rückkehr zur angestammten Dividende von 0.60 Fr. pro Titel nicht viel im Weg, zumal die Investitionen mit 10 bis 12 Mio. Fr. pro Jahr stabil gehalten werden sollen. Im April wird zudem Olaf Swantee, der Ex-CEO von Sunrise (SRCG 110.10 +0.09%), als VR-Präsident vorgeschlagen. Er soll Urs T. Fischer ersetzen, der seit 2009 im Amt ist.
Mobilezone ist strukturell wie personell gut aufgestellt, um sich weiterhin im hoch kompetitiven Telecommarkt zu behaupten. Die Aktien sind mit einem für das laufende Geschäftsjahr geschätzten KGV von 11 nicht anspruchsvoll bewertet, haben aber nur beschränktes Kurspotenzial. Dennoch bleiben sie für Dividendenfans attraktiv.
Die komplette Historie zu Mobilezone finden Sie hier.»
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