Zurück zur Übersicht
15:00 Uhr - 12.04.2016

Givaudan meldet erfreulichen Jahresauftakt

Der Hersteller von Aromen und Riechstoffen hat im ersten Quartal den Umsatz über Erwarten kräftig erhöht. Zudem hat er klargestellt, die bisherige Dividendenpolitik werde fortgeführt.

Das Jahr habe dynamisch begonnen, mit einer gut gefüllten Projektpipeline und Geschäfts­abschlussraten auf anhaltend hohem Niveau: Givaudan (GIVN 1919 1.86%) weiss wieder uneingeschränkt zu gefallen. Die Umsatzzahlen zum ersten Quartal zeugen von guten ­Geschäften und liegen im oberen Teil des Erwartungsspektrums von Analysten.

An der Börse gehörten die Aktien Givaudan am Dienstag zu den gesuchtesten Werten, im Swiss Market Index (SMI (SMI 7736.99 -0.19%)) setzten sie sich an die Spitze. Ausgereizt sind sie auf den heutigen Niveau trotz einer stattlichen Bewertung aber noch nicht.

Aussichtsreiches Kundensegment

zoomDass die hohen Wachstumsraten wegen einer niedrigen Vergleichsbasis vom Vorjahr nach oben verzerrt sind, ändert nichts an der Qualität der Zahlen. Auch ohne den günstigen Basis­effekt hätte eine solide Steigerung resultiert. Ute Haibach, Analystin der Privatbank J. Safra Sarasin, spricht denn auch von einem «überraschend starken Zahlenset».

Unterstützt wurde das solide Wachstum auch im Berichtsquartal durch einen kräftigen Zuwachs im Geschäft mit (grossen) lokalen und regionalen Kunden, wie Givaudan herausstreicht.
In diesem Kundensegment, das vor allem (aber nicht nur) in Wachstumsmärkten aufgrund sich ändernder Konsumentenpräferenzen an Bedeutung gewinnt, sieht das Unternehmen noch viel Eroberungspotenzial und entsprechend überdurchschnittliche Wachstumsraten.

Wie der Umsatz des ersten Quartals wird auch der des zweiten an vergleichsweise niedrigen Vorjahreszahlen gemessen. Danach wird die Vergleichsbasis allerdings anspruchsvoller – und werden sich die Wachstumsraten verringern.

Vor Jahresfrist steckte Givaudan mitten in einer Wachstumsflaute. Im ersten Quartal 2015 war der Umsatz organisch lediglich 0,9% gewachsen, in der Riechstoff­division waren es 0,3%, in der Aromadivision 1,5%. Selbst die Wachstumsmärkte hatten ihrem Namen mit einer Steigerung von 1,8% keine Ehre gemacht.

Qualität hat ihren Preis

Ein Jahr später präsentiert sich das Bild ganz anders. Das Riechstoffgeschäft zeigt – mit Unterstützung des Basiseffekts – ein Wachstum von mehr als 8%, und in den Wachstumsmärkten steigerte sich Givaudan sogar prozentual zweistellig. Nur die Aromadivision hat gemäss Urteil von Analysten leicht enttäuscht.

UmsatzwachstumzoomDass die Wachstumsdynamik der beiden Divisionen variiert, ist normal; selbst in der kürzerfristigen Betrachtung ist dies zu erkennen. Für den Wachstumsunterschied im Auftaktquartal 2016 gebe es keine offensichtlichen Gründe, ist dementsprechend auf Anfrage bei Givaudan in Erfahrung zu bringen.

In den reifen Märkten gab es zudem leichten Rückenwind von den Wechselkursen. Die Währungen der Wachstumsmärkte dagegen bremsen die Umsatz­entwicklung in Franken nach wie vor.
Zum Ergebnis hat sich der Aroma- und Riechstoffspezialist in der Umsatzmeldung nicht geäussert. Es ist aber davon auszugehen, dass sich am hohen Margenniveau wenig geändert hat.

So dürfte auch der Quartalsgewinn deutlich zugenommen haben. Die FuW-Schätzung von 74 und 80 Fr. je Aktie für 2016 und 2017 gilt weiter. Das daraus resultierende Kurs-Gewinn-Verhältnis  von 26 und 24 ist zwar stattlich. Angesichts der Qualitäten von Givaudan – darunter die Fähigkeit, einen hohen freien Cashflow zu generieren und eine ansprechende Dividende zu zahlen – ist die Bewertung aber fair.

Klärung in der Dividendenpolitik

In der Dividendenpolitik hat Givaudan am Dienstag Klarheit geschaffen. In den neuen Mittelfristzielen für 2020, die im vergangenen Sommer bekannt gegeben wurden, ist sie nicht mehr explizit erwähnt. Manch ein Anleger war deshalb verunsichert. Nun aber schreibt die Gesellschaft, sie beabsichtige, die bestehende Divi­dendenpraxis im Rahmen der Strategie 2020 beizubehalten.

In andern Worten heisst das, mehr als 60% des freien Cashflows werden als Dividende ausgeschüttet. Implizit galt das ­ohnehin. Nun ist es auch wieder explizit. Für das laufende Geschäftsjahr sind so (mindestens) 57 Fr. zu erwarten, woraus sich eine Rendite von 3% errechnet.

Die komplette Historie zu Givaudan finden Sie hier. »

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.