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16:20 Uhr - 17.10.2014

Renminbi-Hub: Genf gibt Gas

Eine Studie aus China gibt der Schweiz gute Chancen, zum Renminbi-Hub zu werden. Genf scheint die Nase vorn zu haben.

Die Bank of China hatte ihren Schweizer Sitz in Genf, bevor die Finma ihr den Stecker zog. Trotzdem rechnen sich die Genfer gute Chancen aus, im zweiten Anlauf und mit Blick auf einen Renminbi-Hub Schweiz zum Zug zu kommen.

Konferenz in Genf

Am Freitag fand in Genf zum Thema Internationalisierung des Renminbis eine hochkarätige Konferenz statt. Akademiker, Vertreter des Bundes, der Nationalbank, des Auslandbankenverbandes sowie Mitarbeiter von Genfer Banken teilten ihre Einschätzung.

Das Timing der Konferenz ist kein Zufall. Genf will am Thema dranbleiben, nachdem eine Delegation des Genfer Regierungsrats Anfang September Peking und Hongkong besuchte – und sich gegenüber Zürich einen gewissen Vorsprung sicherte.

In Genf gibt man sich in diesen Tagen siegesgewiss: «Das nächste grosse Projekt ist nun sicher die Ansiedlung einer chinesischen Bank in Genf. Wir sind zuversichtlich, dass wir hier schon bald Erfolge melden können», sagte Banquier Nicolas Pictet, Präsident der Fondation Genève Place Financière, der «Finanz und Wirtschaft».

Schweiz als bester Standort in Europa

Ob Zürich oder Genf – die Chancen für einen Renminbi-Hub scheinen in der Tat gut zu sein: Auf einer Roadshow der Bank of Communications und des International Monetary Institute (IMI) der Renmin University of China wurde die Schweiz als der geeignetste Standort für einen Offshore-Hub in Europa präsentiert.

Yonghong Tu, Deputy Director des IMI, sagte in Frankfurt der FuW, sieben Faktoren seien untersucht worden; darunter das Freihandelsabkommen, das steuerliche Umfeld und die politische Stabilität. Aus Sicht des IMI macht es keinen grossen Unterschied, in welcher Stadt der Hub angesiedelt sei.

SIF würde chinesische Bank in der Schweiz begrüssen

Das Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen sagte auf Anfrage, die Schweiz verfüge über «beste Voraussetzungen für einen Hub» und würde die Ansiedlung einer chinesischen Bank sehr begrüssen; es gebe im Rahmen des Finanzdialogs mit China regelmässige Treffen.

Gemäss Finma hat aber bisher keine chinesische Bank ein Lizenzgesuch eingereicht. Liegt die Renmin University mit ihrer Prognose richtig, könnte die chinesische Währung in etwa zehn Jahren Platz drei der Weltreservewährungen (nach $ und €) erreichen.

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