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16:50 Uhr - 10.10.2014

Givaudan präsentiert sich als Ort der Ruhe

Der Genfer Aroma- und Riechstoffhersteller spielt seine defensiven Qualitäten aus und zeigt ein solides Umsatzwachstum über den Erwartungen.

Im stürmischen Wirtschafts- und Börsen­umfeld dieser Tage beeindruckt Givaudan (GIVN 1492 -0.13%) mit Konstanz – im Geschäftsgang, in der Umsetzung der Strategie und im Streben nach Fortschritt. Die heute publizierten Umsatzzahlen für das dritte Quartal und die ersten neun Monate sind Ausdruck davon: Sie sind solide und liegen leicht über den Erwartungen von Wertschriftenhäusern (vgl. Tabelle rechts).

Auch die Aktien entziehen sich der Hektik am Markt. Wie in anderen defensiven Qualitätspapieren spiegelt sich darin die Suche von Investoren nach einem vergleichsweise sicheren Hafen. Im Freitagshandel haben Givaudan als einziger SMI-Wert fester tendiert.

Mittelfristziele bekräftigt

Rund 90% der Aktivitäten des Marktführers für Riechstoffe und Aromen gelten als konjunkturresistent. Einzig der Bereich Luxusparfümerie schwankt mit der Wirtschaft. Insgesamt spricht das Management in der Neunmonatsbilanz von gutem Schwung im Geschäft, gestützt von einer vollen Projektpipeline und von anhaltend hohen Eroberungsraten. Alle Mittelfristziele sind bekräftigt worden.

Unter regionalen Gesichtspunkten kamen die Impulse erwartungsgemäss aus aufstrebenden Ländern. In der Momentaufnahme des dritten Quartals haben sich die Gewichte indes leicht verschoben: Das Nachfragewachstum in Schwellenländern hat sich geringfügig verlangsamt, das in entwickelten Märkten dagegen leicht belebt. Im grossen Bild gelte aber unverändert, dass Westeuropa und Nordamerika schwach seien, die jungen Märkte dafür besser als vielerorts erwartet.

Währungseffekt verliert an Gewicht

In der vergleichsweise verhaltenen Expansion der Division Aromen sieht Givaudan nichts Beunruhigendes. Wohl hätten einzelne Länder das Wachstum auf vergleichbarer Basis beeinträchtigt. Dass etwa Japan im Vorjahresvergleich sehr schlecht aussehe, habe aber nicht zuletzt mit einer hohen Vergleichsbasis zu tun.

Der Blick auf die Neunmonats- und die Drittquartalszahlen zeigt, dass die Spanne zwischen der ausgewiesenen Wachstumsrate und der Wachstumsrate auf vergleichbarer Basis kleiner geworden ist. Die vergleichbare Basis ist um Währungs- und Portfolioeffekte (Soliance) korrigiert. Im dritten Quartal hat der Währungseinfluss noch gut 2 Prozentpunkte Wachstum gekostet; im Halbjahr waren es noch rund 6 Prozentpunkte.

Aktien sind sicher haltenswert

Zur Ertragslage hat Givaudan am Freitag nichts gesagt. Die Marge dürfte aber weiterhin hoch sein. Ende August hatte CEO Gilles Andrier das Niveau der Division Riechstoffe (24,3% im Halbjahr) als nachhaltig bezeichnet, während die Division Aromen (23,5%) vom neuen europäischen Werk für kulinarische Aromen in Ungarn, von Fortschritten in der Bewirtschaftung der Lieferketten, von SAP (SAP 54.99 0.62%) und generell von Effizienzsteigerungen profitiert.

Die FuW-Schätzung für den Gewinn je Aktie 2014 und 2015 bleibt unverändert. Für die Einstufung der Aktien als sicher haltenswert gilt dasselbe.

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