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07:38 Uhr - 14.07.2015

Lindt & Sprüngli knüpft an Vorjahreserfolg an

Der Schokoladehersteller Lindt & Sprüngli ist gut im Schuss. Nach einem kräftigen Wachstumsschub im ersten Halbjahr wird das mittelfristige Umsatzziel bestätigt.

Der Umsatz nahm im Vergleich zum Vorjahr 17,4% auf 1,41 Mrd. Fr. zu. Überraschend deutlich fiel das organische Wachstum (ohne Akquisition) mit 9,4% aus. Damit knüpfte der Konzern trotz herausforderndem Umfeld nahtlos an das erfolgreiche Geschäftsjahr 2014 an. Die im vergangenen Sommer erworbene US-Gesellschaft Russell Stover entwickelte sich entsprechend der ambitionierten Erwartungen. Unter  Einbezug des erstmals konsolidierten Umsatzes von Russell Stover erreichte das Wachstum in Lokalwährungen beinahe 25%. Lindts Entwicklung kontrastiert mit dem Rückgang des Weltschokolademarkts, den die Marktbeobachter von Nielsen ermittelt haben.

Gewichtiger als von den Analysten erwartet war der negative Effekt der Frankenstärke. Er schmälerte den Umsatz um 7,5%, so dass die Umsatzentwicklung in Franken die Erwartungen nicht ganz erfüllte. Die Lindt-Titel notierten am Dienstagvormittag marktkonform etwas fester.

Zweistellige Zunahme in den USA

Zur Steigerung trugen vorwiegend höhere Volumen bei. Gemäss Medienmitteilung wuchs das Unternehmen in allen Marktregionen. In Grossbritannien und in den USA (auch die Marken Lindt und Ghirardelli allein) wurden zweistellige Zuwachsraten verzeichnet. Auch in gesättigten Märkten wie Deutschland und Frankreich lag die Zunahme über dem Marktdurchschnitt.

Fortschritte machte das Unternehmen in den Aufbaumärkten, die von der Division Global Retail betreut werden. Hongkong, Japan, aber auch Russland, Brasilien und Südafrika werden erwähnt.  Das Geschäft soll sich auf der Basis von 2013 in den nächsten fünf Jahren verdoppeln.

Die starke Leistung im ersten Halbjahr im Rücken ist der Schokoladeproduzent für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich. Das langfristige, jährliche organische Umsatzwachstumsziel von 6 bis 8% wird bestätigt.

Stattliche Bewertung

Die hohen Rohstoffpreise, besonders Kakao (Kakao 2014.005 -0.05%) (Kakao 3305 0.06%), und die anhaltende Frankenstärke machten auch Lindt & Sprüngli (LISN 62250 0.12%) zu schaffen. Der Konzern gab Gegensteuer mit einer optimierten Auslastung der Produktionskapazitäten und punktuellen Preiserhöhungen. Wie sich die Anstrengungen in der Ertragsrechnung niederschlugen, wird der Halbjahresbericht zeigen, der am 18. August veröffentlicht wird.

Oberste Priorität hat in diesem Jahr die Integration von Russell Stover, die zügig vorangetrieben wird. Das langfristige Ertragsziel bleibt bis zum Abschluss der Integrationsarbeiten ausgesetzt. Nachher will Lindt die operative Rendite (Ebit-Marge) wieder um 20 bis 40 Basispunkte pro Jahr ausweiten.

Die Lindt-Papiere verkehren nahezu auf dem Höchst vom Frühjahr. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis 2015 für die Namenaktien beträgt 39, dies auf der Basis einer unveränderten Schätzung von 1600 Fr. Gewinn je Aktie. Der PS ist günstiger zu haben, kostet aber immerhin 33-mal den geschätzten Gewinn. Die anspruchsvolle Bewertung hat den Markt bisher nicht beunruhigt. Kaufempfehlungen, darunter seit kurzem von der Zürcher Kantonalbank, sind weiterhin häufiger als vorsichtigere Einschätzungen.

 

Die komplette Historie zu Lindt & Sprüngli finden Sie hier. »

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