Gazyvaro, der Nachfolger des Blutkrebsmedikaments Rituxan, zeigt in einer wichtigen Ausprägung der Krankheit keine zusätzliche Wirksamkeit. Es stellt sich die Frage, ob der Umsatz von Rituxan kompensiert werden kann.

Roche (ROG 251.8 -1.49%) hat mit ihrem Nachfolger des Multimilliardenmedikaments Rituxan einen Rückschlag erlitten. Die zulassungsrelevante Studie bei Gazyvaro habe ihren primären Endpunkt nicht erreicht, teilte das Unternehmen am Montag mit.

In der Studie wurde das Mittel bei Patienten mit einer bestimmten Art von Blutkrebs mit Rituxan verglichen. Die Resultate zeigen, dass Gazyvaro gegenüber Rituxan keine zusätzliche Wirksamkeit hat. Das ist schlecht für Roche, denn Rituxan verliert in den nächsten Jahren sukzessive den Patentschutz in diversen Ländern. Wäre die Studie erfolgreich gewesen, hätte die Gesellschaft den ganzen bisherigen Umsatz von Rituxan bei Blutkrebs kompensieren können. Nun fehlen rund 30%.

Franchise in Gefahr

Die Studiendaten sind zweifelsfrei ein Rückschlag. Es stellt sich nun die Frage, ob Roche den bisherigen Umsatz in der Franchise aufrechterhalten kann. Möglich wäre das allenfalls, indem die Gesellschaft bei Rituxan Preiserhöhungen vollziehen würde und die Verkäufe durch eine neue subkutane Verabreichungsart bei Rituxan ankurbeln könnte.

Ob das gelingt, bleibt allerdings abzuwarten. Preiserhöhungen sind derzeit wegen der ohnehin im Fokus von Politikern stehenden hohen Medikamentenpreise der Pharmabranche ein heikles Thema. Gerade in den USA, dem lukrativsten aller Arzneimittelmärkte, wird es kontrovers diskutiert.

Die Anlagestory der Gesellschaft bleibt zwar intakt. Allerdings müssen wohl die Wachstumserwartungen etwas zurückgenommen werden. Die Aktien fallen bei einem an sich positiven Handel eine halbe Stunde nach Börsenstart etwas mehr als 1%.

Die komplette Historie zu Roche finden Sie hier. »

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