Das Segment Vaccum ist das kleinste des Industriekonzerns. Analysten rechnen seit längerem mit einem Verkauf.

Der Industriekonzern OC Oerlikon (OERL 11.8 3.51%) soll gemäss der Nachrichtenagentur Reuters den Verkauf des Segments Vacuum planen. Das Unternehmen habe die Deutsche Bank (DBK 29.525 0.64%) beauftragt, einen Käufer ausfindig zu machen, wie drei mit der Sache vertraute Quellen der Agentur sagten. Der Verkaufserlös könne 350 bis 400 Mio. Franken ausmachen. Die OC-Oerlikon-Aktien reagierten am frühen Nachmittag mit einer Avance um rund 3%.

Ein Verkauf des Vakuumpumpengeschäftes von OC Oerlikon ist nicht unwahrscheinlich. Das Segment hat letztes Jahr mit einem Rückgang der Ebitda-Marge von 13,5 auf 10,3% enttäuscht. Dies, obwohl Massnahmen zur Steigerung der Effizienz ergriffen worden waren. Auch der Umsatz ist 5,7% auf 381 Mio. Fr. zurückgeglitten. Im ersten Quartal zeigte sich allerdings eine Besserung der Margen. Mit Vakuumpumpen werden Beschichtungen von Mikrochips, Architekturglas, Displays oder Solarzellen angebracht.

«Grösser werden oder verkaufen»

Vacuum ist das kleinste Segment von OC Oerlikon und hat gemäss Analysten in den letzten Jahren Marktanteile verloren. Credit Suisse (CSGN 27.64 0.55%) etwa bemängelt in einem Report vom März diesen Jahres, dass Vacuum – so, wie das Geschäft jetzt aufgestellt sei – bestenfalls leicht stärker wachsen könne als das Welt-BIP. Dies würde aber klar unter den Vorgaben liegen, die sich das Oerlikon-Management für den Gesamtkonzern gegeben hat. Demnach soll OC Oerlikon doppelt so schnell wachsen wie die Weltwirtschaft. Entsprechend folgern die Credit-Suisse-Analysten: Das Vacuum-Segment müsste durch Akquisitionen in schnell wachsenden Vacuum-Geschäftsfeldern ergänzt werden; falls dies nicht gelinge, sollte es verkauft werden. Wobei die Analysten davon ausgehen, dass OC Oerlikon Letzterem, also dem Ausstieg, den Vorzug gibt.

Der CEO von OC Oerlikon, Brice Koch, ist seit rund eineinhalb Jahren im Amt, VR-Präsident Michael Süss seit wenigen Monaten. Der Aktienkurs von OC Oerlikon kommt seit Monaten kaum vom Fleck und notiert mehr als 20% unter dem im Frühling 2014 erreichten Höchst (der letzten Jahre).

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