Wenn der Schokoladehersteller Lindt & Sprüngli morgen den Semesterbericht präsentiert, interessieren in erster Linie die Margenentwicklung und der Ausblick auf das Gesamtjahr.
Bis Ende Jahr will das Unternehmen die Ebit-Marge 20 bis 40 Basispunkte steigern. Für 2013 wurden 14% betriebliche Rendite ausgewiesen. Die Halbjahreszahlen dienen nur bedingt als Gradmesser, da die Saisonalität im Schokoladegeschäft besonders ausgeprägt ist. In der Regel erwirtschaftet Lindt & Sprüngli mehr als 80% des Ergebnisses in der zweiten Jahreshälfte. Analysten erwarten den Ebit des ersten Halbjahrs zwischen 70 und 81 Mio. Fr. Den Gewinn schätzen sie auf 51 bis 60 Mio. Fr. (im Vorjahr 48,8 Mio. Fr.).
Einflussreicher als im letzten Jahr dürfte die Entwicklung der Rohstoffkosten sein. Die Preise für Kakao (Kakao 2075.008 -0.05%) (Kakao 3227 0.37%), Milchpulver und Nüsse sind teilweise markant gestiegen. Ob und wie Preisanpassungen vorgenommen wurden, ist als weiterer Indikator zur Margensituation zu werten.
Deutlich mehr Umsatz
Umsatzdaten hat Lindt & Sprüngli bereits im Zusammenhang mit der Akquisition von Russell Stover in den USA bekanntgegeben. Der Umsatz stieg bis Ende Juni 6% auf 1,2 Mrd. Fr. In Lokalwährungen beträgt das organische Wachstum 9,2%. Der Währungseffekt erklärt sich vorwiegend durch den schwächeren Dollar.
Das Umsatzwachstum basiert vorwiegend auf gestiegenen Volumen und nicht auf höheren Preisen. Dabei gelang es Lindt, in allen Kernmärkten Europas sowie in Nordamerika und Australien organisch über dem Marktdurchschnitt zu wachsen. In Nordamerika bedeutete dies eine zweistellige Zunahme. Die Division Retail weltweit steigerte das Geschäftsvolumen 20%.
Expansion in den USA
Neuigkeiten zur Integration von Russell Stover sind kaum zu erwarten. Der Abschluss der Transaktion ist für September geplant. Durch die Übernahme wird Lindt & Sprüngli gemäss eigenen Angaben in Nordamerika die «klare Nummer 1» im Premium-Schokoladesegment und neu die Nummer 3 im nordamerikanischen Gesamtschokolademarkt sein. 2015 werde Lindt in Nordamerika erstmals mehr als 1,5 Mrd. $ Umsatz erzielen.
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