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19:00 Uhr - 28.08.2015

Manager nutzten jüngste Korrektur für Aktienkäufe

Auch Führungskräfte von Unternehmen, die zuletzt nicht in der Gunst der Investoren standen, decken sich mit Aktien ein.

Unternehmenslenker sollten in der Regel am besten wissen, wie es um die eigene Gesellschaft steht und wohin die Reise in den kommenden Monaten gehen dürfte. Gerade in der jüngsten Kontraktion an den Börsen ist es daher interessant, bei welchen Unternehmen Manager Aktien der eigenen Gesellschaft zugekauft haben. Sichtbar ist dies, weil Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsmitglieder diese Transaktionen melden müssen. Die der SIX gemeldeten Managementtransaktionen sind besonders bei Unternehmen, die derzeit nicht unbedingt die Gunst der Anleger geniessen, aufschlussreich.

Beim gebeutelten Bauzulieferer AFG Arbonia-Forster (AFGN 15.3 2%) etwa, dem eine dringend benötigte Kapitalerhöhung bevorsteht, sind in den vergangenen Tagen vier Käufe zwischen 74 000 und 428 000 Fr. gemeldet worden. Ein Zeichen der Zuversicht im Vorfeld der  Restrukturierung? Die Titel notierten Anfang der Woche zeitweise nur noch gut 14 Fr. Mitte August hatten sie noch rund 17 Fr. gekostet. Inzwischen haben sich auf 15.50 Fr. erholt.

Beim seit Monaten von Chinasorgen geplagten Luxusgüterhersteller Richemont (CFR 73 0.69%) kauften in den letzten zwei Wochen Führungskräfte drei Mal durch das Ausüben von Optionen zu; zwei grosse Transaktionen in Höhe von über 6 Mio. bzw. über 4 Mio. Fr. wurden der SIX gemeldet. Richemont gehören zu den Verlierern des bisherigen Jahresverlaufs (–18%), haben sich aber seit dem Tief vom Montag ebenfalls leicht erholt.

Auch das Management von DKSH (DKSH 59.9 -0.42%) war dieser Tage nicht untätig: Der Vertriebsdienstleister bekommt seit Monaten die Asienskepsis in Form eines schwächelnden Aktienkurses zu spüren (–21% seit Jahresanfang). Nun wurden zweimal Namenaktien im Gegenwert von 0,5 und 3 Mio. Fr. zugekauft. Der stark am weltweiten Handelszyklus hängende Logistikkonzern Kühne + Nagel (KNIN 127.8 -1.92%) meldete seit Mitte Monat vier Kauftransaktionen im Gesamtwert von rund 2,8 Mio. Fr. Auch bei kleinen Werten ist etwas los. Der Messtechnikspezialist Inficon (IFCN 300 2.3%) registrierte ebenfalls eine Handvoll Zukäufe.

Das Interpretieren der Transaktionen kann trickreich sein und ist als direkte Handlungsanleitung wenig tauglich. Dennoch dienen sie als zusätzliches Marktsignal, und dieses scheint eine positive Haltung gegenüber dem weiteren Verlauf der Aktienmärkte zu bekräftigen.

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