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18:22 Uhr - 17.02.2015

Sunrise führt den Staatsfonds GIC auf neue Wege

Bislang hat der Singapurer Staatsfond GIC in der Schweiz hauptsächlich auf den Finanz- und den Gesundheitssektor gesetzt. Diese Engagements sind allerdings unterschiedlich erfolgreich ausgefallen.

Mit dem Einstieg beim Telecomkonzern Sunrise (SRCG 74.75 0.74%) beschreitet der Singapurer Staatsfonds  (GIC) neue Wege – zumindest in der Schweiz, denn das globale Engagement ist vielfältig. Der Investor hat sich im Zuge des Börsengangs Anfang Februar am Swisscom-Rivalen beteiligt und hält gemäss Mitteilung vom Dienstag 3,11%. Engagements des Staatsfonds in den Vorjahren fanden im hiesigen Finanz- und Gesundheitssektor statt. Bei Sunrise hat GIC vorerst einen guten Schnitt gemacht, die Valoren lagen gegenüber dem Emissionspreis von 68 Fr. fast 10% im Plus.

Gemischtes Bild

zoomEin Blick auf die weiteren Beteiligungen am Schweizer Aktienmarkt zeigt allerdings ein gemischtes Bild: Je länger der Einstieg zurückliegt, desto schlechter die Performance – unabhängig von der Branche. Mit dem Derivatspezialisten Leonteq (LEON 226.1 0.04%), der 2012 als EFG (EFGN 10.55 -1.4%) Financial Products an die Börse ging, verbucht der Singapurer Staatsfonds eine markante Steigerung des Aktienkurses. Gut entwickelte sich bisher auch die Beteiligung am Zahnimplantathersteller Straumann (STMN 221.9 -0.45%). Allerdings ist das Unternehmen durch die jüngste Aufwertung des Frankens gefordert, was den Aktienkurs seit Mitte Januar auch deutlich belastet hat. Per Ende 2014 hätte GIC somit besser abgeschnitten.

Die Übernahme des Branchennachbarn Nobel Biocare (NOBN 17.15 0.29%) durch das US-Konglomerat Danaher dürfte dem Staatsfonds wenig Freude bereitet haben – zumindest was den gebotenen Preis von 17.10 Fr. je Aktie angeht. Dieses Engagement endete gemessen am Kurs zum Einstiegszeitpunkt mit einer knapp negativen Performance der Titel . Von Aktionärsseite gab es Kritik an der Höhe der Offerte, GIC hielt sich aber zurück. Wer noch früher eingestiegen war, hatte indes mehr Grund für Ärger. Zu den besten Zeiten des Unternehmens im Jahr 2007 waren die Valoren zu über 80 Fr. gehandelt worden.

Spezialfall UBS

Ein Spezialfall ist das Engagement bei der Grossbank UBS (UBSG 16.22 0.06%). Eine Kapitalspritze von 11 Mrd. Fr. aus dem Jahr 2008 wurde 2010 in Aktien gewandelt, zu einem Preis von 47.68 Fr. Von dieser Marke sind die Papiere heute weit entfernt. Coupon- bzw. Dividendenzahlungen aus den Vorjahren mildern dieses unerfreuliche Bild aber ab.

Auch im Fall von Sunrise dürften die anstehenden Ausschüttungen ein gewichtiges Argument für den Einstieg gewesen sein. Das Unternehmen verspricht eine «sehr attraktive Dividendenpolitik». Das hat auch einen zweiten neuen Grossinvestor, Fidelity (3,2%), angelockt.

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