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13:57 Uhr - 30.07.2015

APG bleibt in der Erfolgsspur

Dem Aussenwerber ist es im ersten Halbjahr gelungen, seine bereits hohen Margen weiter zu steigern. Fragen wirft der hohe Cashbestand auf.

Gemäss den Daten von Media Focus sind die Werbeausgaben in der Schweiz im ersten Halbjahr brutto 1,1% gesunken – unter Berücksichtigung von Rabatten und anderen Konzessionen, die wegen des Wettbewerbsdrucks zusehends grosszügiger gewährt werden, dürfte der Rückgang noch grösser ausgefallen sein. Das schwierige Umfeld hindert den Aussenwerber APG nicht daran, zu wachsen: Er steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr im Heimmarkt 3,6%. Im einzig verbliebenen Auslandmarkt, in Serbien, ergab sich zwar ein Rückgang um 22,5%. Doch weil die Vorjahresperiode durch Wahlen begünstigt war, gilt ein Vergleich als nicht relevant. Insgesamt erhöhte die Gruppe den Umsatz 2,4%.

Vor allem gelang es ihr, die bisher schon hervorragende Profitabilität weiter zu verbessern, dank Skaleneffekten und weiteren Prozessoptimierungen. Der Betriebsertrag enthält zwar auch einen ausserordentlichen Buchgewinn von 1,5 Mio. Fr. aus dem Verkauf der Bieler Liegenschaft; in der Vorjahresperiode verbuchte das Unternehmen aber ebenfalls einen Sondergewinn, in Höhe von 2,3 Mio. Fr. Bereinigt um diese Effekte resultierte eine Verbesserung der Ebitda-Marge um 1,2 Prozentpunkte auf 24,5%. Der Wert liegt genau in den Erwartungen der Zürcher Kantonalbank – die als einzige Bank diesen Small Cap überhaupt noch verfolgt.

Zusatzschub dank Parlamentswahlen

Einen quantitativen Ausblick für die zweite Jahreshälfte will die APG-Führung wie gewohnt nicht abgeben. Ersetzt werden müssen die Einnahmen aus dem Konzessionsvertrag mit dem Flughafen Genf, der Ende Juni ausgelaufen ist. Auf das Betriebsergebnis von APG wirkt sich der Verlust dieses Vertrags aber kaum aus. Das Airport-Geschäft sei kein hochmargiges, sagt CEO Markus Ehrle zu «Finanz und Wirtschaft». Etwas Zusatzschub sollten die Parlamentswahlen im Oktober bringen. «Grundsätzlich beleben solche Wahlen das Aussenwerbegeschäft», erläutert Ehrle. Er verweist aber darauf, dass schon das zweite Halbjahr 2014 ein gutes war, unter anderem wegen der Kampagnen in Zusammenhang mit diversen politischen Abstimmungen.

Bisher keine Negativzinsen bezahlt

Der freie Cashflow, der sich in der Berichtsperiode geringfügig auf 5,3 Mio. Fr. ausgeweitet hat, dürfte über das gesamte Jahr ähnlich hoch ausfallen wie 2014, bestätigt Ehrle. Damals wurde ein freier Cashflow von 64,8 Mio. Fr. ausgewiesen. Das bedeutet auch, dass das schuldenfreie Unternehmen Ende Jahr wieder über eine Nettoliquidität von mehr als 100 Mio. Fr. verfügen wird – die es für sein Geschäft im Grunde gar nicht braucht.

Im aktuell schwierigen Zinsumfeld ist es APG bisher gelungen, auf dem hohen Cashbestand keine Negativzinsen zu bezahlen. Ehrle ist zuversichtlich, «dass wir Negativzinsen weiter vermeiden können». Und wenn nicht, könnte sich dann die Ausschüttungspolitik ändern, die Sonderdividende noch höher ausfallen? Ehrle geht nicht davon aus, dass das Thema Negativzinsen Auswirkungen haben wird auf den kommenden Dividendenentscheid des Verwaltungsrats.

Einer der besten Dividendentitel

Mit Blick auf die hohe Nettoliquidität hat das Gremium heuer entschieden, die ordentliche Dividende für die drei Geschäftsjahre bis 2016 via Sonderdividende zu verdoppeln. Das hat zuletzt pro Aktie eine Ausschüttung von 22 Fr. ergeben. Die jüngsten Entwicklungen bestätigen, dass der Aktionär für das nächste Mal im Minimum wieder mit einem gleich hohen Betrag rechnen kann – das ergibt zum aktuellen Kurs eine Dividendenrendite von mindestens 5,7%. Das Luxusproblem mit der hohen Nettoliquidität dürfte die rentable APG über das Jahr 2016 hinaus beschäftigen – was heisst: APG bleibt einer der besten und verlässlichsten Dividendentitel der Schweiz.

Die komplette Historie zu APG SGA finden Sie hier. »

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