Zurück zur Übersicht
08:35 Uhr - 26.11.2014

Milde Strafe für HSBC Schweiz

Kommt Bewegung ins Steuerdossier? Die Schweizer Tochter der britischen Grossbank HSBC konnte sich mit der US-Börsenaufsicht einigen und zahlt 12,5 Mio. $. Die Credit Suisse hatte der SEC fast 200 Mio. $ zahlen müssen.

Hat das lähmende Warten bald ein Ende? Ein erster Teilvergleich der HSBC (HSBA 636.9 0.33%) Schweiz mit den US-Behörden wegen Regelverletzungen bei der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung für US-Kunden nährt die Hoffnung, dass Behörden und Banken sich bald einigen. HSBC Schweiz gehört zu der Gruppe von ursprünglich vierzehn Schweizer Banken, gegen die die US-Justizbehörden Untersuchungen angestrengt haben. Zur Kategorie 1 zählen unter anderen auch Julius Bär (BAER 43.84 0.39%), die Zürcher und die Basler Kantonalbank sowie Pictet.

Ausstieg gewürdigt

Die HSBC Private Bank zahlt in einem Vergleich 12,5 Mio. $, um eine Auseinandersetzung mit der US-Börsenaufsicht SEC beizulegen. Der Schweizer Tochter der britischen HSBC wurde von der US-Börsenaufsichtsbehörde vorgeworfen, grenzüberschreitende Brokeragegeschäfte und Anlageberatung für US-Kunden vorgenommen zu haben, ohne über die notwendige SEC-Bewilligung verfügt zu haben. Wie die SEC am Dienstagabend mitteilte, seien Mitarbeiter der Bank mindestens vierzig Mal in die USA eingereist, um Kunden anzuwerben, Anlageberatungen durchzuführen und Wertpapiertransaktionen zu veranlassen. Dabei seien Gebühren in Höhe von rund 5,7 Mio. $ eingenommen worden.

Die SEC würdigte, dass die HSBC 2010 beschlossen habe, das US-Crossborder-Geschäft einzustellen. Fast alle US-Kundenkonti seien bis Ende 2011 geschlossen oder übertragen worden, so die SEC.

Dickes Ende DOJ?

Noch konnte sich HSBC mit den US-Justizbehörden (DOJ) wegen Beihilfe zu Steuerdelikten nicht einigen. Der Durchbruch mit der SEC könnte aber andeuten, dass der Fall HSBC viel weniger dramatisch ist als derjenige der Credit Suisse (CSGN 26.14 0.08%), der im Mai für total 2,8 Mrd. $ abgeschlossen werden konnte. Allerdings ist bereits die SEC-Busse zulasten der HSBC doppelt so hoch wie die Einnahmen, die die Bank mit den verbotenen Geschäften erzielt hatte. Von der SEC-Busse auf einen möglichen Gesamtbetrag zu spekulieren, wäre fahrlässig. Bekannt ist, dass die HSBC in den letzten Monaten alles darangesetzt hat, bei den US-Behörden kooperativ zu erscheinen.

Die HSBC Schweiz gehört wie die CS zur Kategorie 1 der Schweizer Banken, gegen die seit längerer Zeit Untersuchungen der US-Behörden laufen. Die CS hatte der SEC für Vergehen im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden Geschäft 196 Mio.$ zahlen müssen. Diese Einigung war letzten Februar erzielt worden, bis zur Vereinbarung mit dem DOJ dauerte es dann noch bis Mai.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.