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09:58 Uhr - 01.06.2015

Chinas Frühindikator enttäuscht weiter

Der offizielle Einkaufsmanagerindex weist im Mai zwar auf eine leichte Erholung der verarbeitenden Industrie hin. Doch die Exporte und der lange robuste Servicesektor neigen zur Schwäche.

Der führende Frühindikator zeigt im Mai für die chinesische Wirtschaft ein durchzogenes Bild. Während das Wachstum der verarbeitenden Industrie vor allem dank den konjunkturstützenden Massnahmen der Regierung den höchsten Stand in sechs Monaten erreicht hat, neigen die Exporte weiterhin zur Schwäche. Sorgen bereitet vor allem der Dienstleistungssektor, in dem die Dynamik auf den tiefsten Stand in fünf Jahren gefallen ist.

Trend bestätigt

Der stark auf die Tätigkeit der staatlich kontrollierten Schwerindustrie ausgerichtete offizielle Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers Index, PMI) bestätigt damit die Daten des HSBC (HSBA 623.8 0.53%) PMI, der vor allem die Tätigkeit privater Unternehmen erfasst.

Der offizielle PMI der verarbeitenden Industrie lag gemäss dem nationalen statistischen Amt im Mai bei 50,2 und hat sich damit gegenüber April nur leicht erholt. Ein Stand von über 50 weist auf ein sich beschleunigendes Wachstum hin. Dennoch zeigen sich Beobachter enttäuscht. «Die Wirtschaftstätigkeit entwickelt sich verhalten und weist nur wenige Zeichen einer Erholung auf», heisst es in einem Kommentar der britischen Grossbank HSBC.

Börse setzt auf wachstumsstützende Massnahmen

Der Wert der nicht verarbeitenden Industrien fiel im Mai gegenüber dem Vormonat von 53,4 auf 53,2. Die chinesischen Börsen reagierten auf die neuesten Wirtschaftsdaten mit klaren Kursgewinnen. Denn es wird wahrscheinlicher, dass die Regierung in den kommenden Tagen und Wochen weitere wachstumsstützende Massnahmen ergreifen wird.

Peking hat die Banken bereits im Mai angewiesen, den Unternehmen wenn immer möglich mit der Verlängerung von Krediten unter die Arme zu greifen. Ökonomen der HSBC gehen davon aus, dass die Notenbank die Mindestreserven, die Geschäftsbanken auf die Seite legen müssen, weitere 50 Basispunkte senkt. Die People’s Bank of China, die chinesische Zentralbank, hat den Leitzins seit vergangenem November drei Mal hintereinander herabgesetzt.

Langsamstes Wachstum seit 25 Jahren?

Doch damit konnte sie die Verlangsamung der Dynamik bisher nicht aufhalten. Die Regierung hält allerdings weiterhin an ihrem Wachstumsziel für 2015 von «rund 5%» fest. Nachdem die weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft 2014 noch 7,4% expandiert hat, wird das Wachstum im laufenden Jahr wohl auf den tiefsten Stand seit 25 Jahren fallen.

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