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15:30 Uhr - 29.08.2014

Bachem bleibt gefordert

Will der Pharmazulieferer die Ziele für 2014 auch ohne Sondereffekte erreichen, muss er im zweiten Halbjahr einen Gang höher schalten. In erster Linie dank einem Einmaleffekt ist es gelungen, die Marge im ersten Semester über jene des Geschäftsjahres 2013 zu hieven.

Eine Umsatzsteigerung zwischen 6 und 10% und eine Erhöhung der Profitabilität: Das sind die Ziele, die sich der kleine Pharmazulieferer Bachem (BANB 48.8 0.62%) aus Bubendorf für dieses Jahr gesteckt hat. Wie die Aussagen des Managements zum ersten Halbjahr zeigen, scheint er auf gutem Weg zu sein, sie zu erreichen. Allerdings muss er im zweiten Semester noch einen Zacken zulegen.

Zwischen Januar und Juni verbuchte der Peptidspezialist einen Anstieg des Erlöses um 6% auf 86,7 Mio. Fr. Dabei konnten vor allem im Geschäft mit den an die individuellen Kundenbedürfnisse angepassten Wirkstoffen Fortschritte erzielt werden. Rund 28% hat der Umsatz dort angezogen. Vor allem in Europa hat die Pharmaindustrie deutlich mehr als letztes Jahr bestellt. In den USA hinkt der Absatz noch etwas demjenigen der Vorjahresperiode hinterher. Ausserdem stagnierte der Erlös mit Wirkstoffen für Generika, und bei den Katalogprodukten ging er sogar zurück. Der Grund für die Schwäche sind laut Bachem Wechselkurseffekte.

Einmaleffekt erhöht Marge

Indessen ist die Marge auf Stufe Ebit von 15,6 auf 18,9% geklettert. Allerdings sorgte ein Einmaleffekt für den hohen Anstieg. Der Verkauf des Geschäfts mit Wirkstoffen für immunologische Heilmittel – Bachem will wieder ein reiner Peptidproduzent werden – führte zu einem ausserordentlichen Gewinn von 2 Mio. Fr. Ohne ihn hätte eine Marge von 16,6% resultiert.

Der Einmaleffekt relativiert das gute Ergebnis. Ausserdem liegt die Profitabilität unter der des letzten Geschäftsjahres von 17,3%. Dank einem Mix aus guter Auftragslage und dem Verkaufsgewinn soll es trotzdem gelingen, bis Ende 2014 die Profitabilität zu steigern.

Aktien sind hoch bewertet

Dass die Produkte des Pharmazulieferers nach Problemen während und nach der Finanzkrise wieder gefragt sind, zeigt der hohe Anstieg beim Umsatz in den letzten zwei Jahren von rund 8% im Durchschnitt. Für Arzneimittelhersteller lohnt sich der Aufbau einer eigenen Peptidproduktion aus Kostengründen zusehends nicht mehr. Hier springt Bachem mit Erfolg in die Bresche.

Nicht nur auf der Topline kann sich das Unternehmen wieder sehen lassen. Es brilliert unter den kotierten Schweizer Pharmazulieferern (Lonza (LONN 104.3 0.39%), Siegfried (SFZN 160.1 -0.31%) und Bachem) auch mit den höchsten Margen. Das macht sich mitunter bei den Ausschüttungen bemerkbar. Mit einer geschätzten Dividendenrendite von 3,6% für 2014 führen die Titel von Bachem das Feld an. Anleger müssen dafür aber tief in die Tasche greifen. Mit einem KGV von 22 für 2015 sind die Valoren deutlich teurer als diejenigen der Konkurrenz. Ausserdem macht ein geringer Free Float von 24,5% sie nur bedingt interessant.

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