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15:50 Uhr - 11.03.2016

Flughafen Zürich werden zu Dividendentiteln

Die Reserven für Zusatzausschüttungen sind vorhanden. Für 2016 wird ein weiteres Passagierwachstum erwartet.

Solid, die Erwartungen nach den bereits bekannten Sondereffekten erfüllt, so lässt sich das Geschäftsergebnis 2015 der Betreiberin des Flughafens Zürich charakterisieren (vgl. Tabelle). Dass die Aktien am Freitag dennoch die Gewinnerliste an der SIX anführten, ist der neuen, grosszügigen Ausschüttungspolitik zuzuschreiben. Sie verspricht weitere Zusatzdividenden, wenn der Geschäftsgang und das Investitionsvolumen es erlauben.

Auf 510 Mio. Fr. beziffert Flughafen Zürich (FHZN 861 7.36%) die Kapitaleinlagereserven. Zu diesem Bilanzspielraum kommt gemäss CEO Stephan Widrig «ein hohes Mass an finanzieller Sicherheit». Der Gebührenstreit sei beigelegt, das Immobilienprojekt The Circle gut unterwegs und die Verschuldung reduziert, führte er aus. Für 2015 werden 100 Mio. Fr. bzw. 16 Fr. je Aktie als Zusatzdividende ausgeschüttet. Bleibt die Summe gleich, reicht dies für vier weitere Ausschüttung in diesem Umfang. Der Verwaltungsrat wird die Ausschüttung jährlich festlegen.

Investitionen sind gesichert

Die Bilanz mit soliden 54% Eigenkapitalquote und der hohe Cashflow erlauben es dem Flughafen Zürich, weiterhin kräftig zu investieren. 2016 sind dafür rund 250 Mio. Fr. veranschlagt. The Circle wird 100 Mio. Fr. beanspruchen, die Aufwertung des Terminal 2 und eines Parkhauses je rund 36 Mio. Fr.
Das riesige Bauvorhaben The Circle soll gemäss Widrig Ende 2018 bereit sein, um den Mietern übergeben zu werden. Die Publikumsöffnung ist für 2019 geplant. Nach heutiger Planung dürften dem Flughafen Zürich nach dem Endausbau jährlich 40 bis 50 Mio. Fr. Einnahmen zufliessen, wie Finanzchef Daniel Schmucki schätzt.

Andere wichtige Projekte für das Kommerzgeschäft gibt es aktuell nicht. Für die vermieteten Retailflächen stehen nur wenige Verträge zur Erneuerung an. Ein grosser Brocken wird für 2018 vorbereitet, dann ist der Vertrag für die Duty-free-Flächen neu auszuhandeln.

Auch für das vierte Standbein, das internationale Geschäft, hält das Unternehmen Mittel bereit. Zu dem gut laufenden Airport im brasilianischen Belo Horizonte, wo ein zweites Terminal gebaut wird, stiess im Herbst ein Beratervertrag in Casablanca, Marokko, dazu. Hoffnungen hegt Finanzchef Schmucki auch in Nizza, wo sich die Gesellschaft zusammen mit dem australischen Infrastrukturfonds Hastings um den Betrieb des Flughafens bewirbt, den der französische Staat zur Privatisierung ausgeschrieben hat. Auch die Projekte in Brasilien könnten sich bald konkretisieren. Derzeit läuft die Suche nach Konsortialpartnern für Flughäfen, deren Privatisierung noch dieses Jahr lanciert werden soll.

Mehr Passagiere

Im abgelaufenen Jahr haben 26,3 Mio. Passagiere den Flughafen Zürich benutzt. Das waren 3% mehr als im Vorjahr, wobei die Zahl der lokalen Fluggäste 6% zunahm. CEO Widrig erwartet für das laufende Jahr ebenfalls rund 3% Passagierwachstum, wozu erstmals seit drei Jahren auch wieder die Transferpassagiere beitragen dürften. Dem erwarteten Plus werden geringere Gebühreneinnahmen gegenüberstehen, sobald die neue Verordnung in Kraft tritt. Schmucki rechnet mit monatlich 3,5 Mio. Fr. weniger.

Die Milliardenumsatzgrenze in Griffnähe, rechnet Schmucki 2016 ohne Berücksichtigung der Sondereffekte mit einem Ergebnis leicht unter Vorjahr.
Die Aktien Flughafen Zürich hatten in den letzten Monaten einen guten Lauf. Die Dividendenaussichten für die nächsten Jahre rücken sie in ein neues Licht. Auch Dividendenjäger dürften sie nun auf dem Radar haben.

Die komplette Historie zu Flughafen Zürich finden Sie hier. »

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