Zurück zur Übersicht
07:15 Uhr - 23.02.2016

Swiss Re holt sich einen neuen Chef

Der Rückversicherer erwirtschaftet 2015 einen Gewinn von 4,6 Mrd. $ und will die Dividende erhöhen. Ein bisheriger Spartenchef soll neuer CEO werden.

Die Swiss Re (SREN 93.45 1.96%) hat im Jahr 2015 einen Reingewinn in Höhe von 4,60 Mrd $erzielt. Damit übersteigt der Gewinn die 3,50 Mrd aus dem Vorjahr, wie der Rückversicherer am Dienstag schreibt. Allerdings gilt zu bedenken, dass 2014 ergebnisbelastende Sonderfaktoren in der Life&Health-Sparte zu einem Verlust von 462 Mio geführt hatten. Im vergangenen Jahr kehrte die Lebensparte mit 939 Mio in die Gewinnzone zurück.

Das Marktumfeld in der Hauptsparte Sachrückversicherung (P&C Reinsurance) war im Berichtsjahr erneut von einer eher geringen Schadenlast aus Naturkatastrophen geprägt. Der P&C-Spartengewinn belief sich auf 2,98 Mrd (VJ 3,56 Mrd) während sich der Schaden-Kosten-Satz mit den Kosten für die Explosionen am Hafen in Tianjin um 2,3 Prozentpunkte auf 86,0% verschlechtert hat.

Weiter weist die Swiss Re auf Gruppenebene verdiente Prämien im Umfang von 30,2 Mrd USD nach zuvor 31,3 Mrd aus. Der Rückgang sei auch ungünstigen Wechselkurseffekten geschuldet, so die Mitteilung. Währungsbereinigt wäre das Volumen um 4% gewachsen.

In der Bilanz nahm das Eigenkapital auf 32,4 Mrd $von 34,8 Mrd ab und die Eigenkapitalrendite wird mit 13,7% ausgewiesen.

Höhere Dividende vorgeschlagen

Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat an der kommenden Generalversammlung die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende im Umfang von 4,60 CHF je Aktie vor. Im Vorjahr hatte die Swiss Re eine ordentliche Dividende von 4,25 Fr. plus eine Sonderdividende von 3,00 CHF bezahlt.

Wie angekündigt verzichtet der Konzern auf die Bezahlung von Sonderdividenden und kauft stattdessen eigene Aktien zur Gewinnverdichtung zurück. Im November lancierte die Swiss Re ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 1 Mrd CHF, welches noch bis Anfang März läuft. An der GV werde nun den Aktionären ein weiterer Aktienrückkauf wiederum im Umfang von 1,0 Mrd CHF vorgeschlagen.

Mit den Kennzahlen hat die Swiss Re die Vorgaben der Analysten bis auf die Combined Ratio und das Eigenkapital übertroffen. Für den Reingewinn hatte sich im Vorfeld der Zahlenpublikation ein AWP-Konsens von 4,58 Mrd USD errechnet. Die Erwartungen an die verdienten Prämien betrugen 30,1 Mrd und an das Eigenkapital auf 33,6 Mrd. Mit Blick auf die ordentliche Dividende hatten Analysten mit einer Ausschüttung in Höhe von 4,55 CHF gerechnet.

Wechsel an der Spitze

An den ab 2016 geltenden Finanzzielen hält die Swiss Re fest. Auf Gruppenebene wird über den Versicherungszyklus eine Eigenkapitalrendite angestrebt, welche die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um mindestens 700 Basispunkte übersteigt.

Nach Bereichen werden in der Einheit P&C Re und Corporate Solutions Renditen zwischen 10 und 15% erwartet. Im Life&Health-Teil soll die Rendite zwischen 10 und 12% zu liegen kommen und bei Life Capital in einer Bandbreite 6 und 8%. Gleichzeitig will die Gruppe das ökonomische Eigenkapital je Aktie weiterhin jährlich um 10% steigern.

Mit den Ergebnissen der Januar-Erneuerungsrunde zeigt sich der Rückversicherer zufrieden. Das Volumen des zu erneuernden Geschäfts nahm um 3% auf 8,8 Mrd USD zu. Dabei sei die Preisqualität um 3 Prozentpunkte auf 102% zurückgegangen, hiess es.

An der operativen Spitze der Gruppe kommt es per 1. Juli 2016 zu einem Wechsel. Auf diesen Zeitpunkt übernimmt Christian Mumenthaler, bisheriger CEO Reinsurance, die Konzernleitung. Der amtierende CEO Michel M. Liès wird dann in den Ruhestand treten. Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz verdankt die Leistung des abtretenden Konzernchefs mit warmen Worten. Während seiner 35-jährigen Karriere bei Swiss Re habe er die Unternehmenswerte unermüdlich vertreten und eindrücklich vorgelebt. “Zugleich hat er wesentlich zum kontinuierlichen Erfolg von Swiss Re beigetragen”, wird Kielholz zitiert.

Der designierte CEO Christian Mumenthaler ist 46 Jahre alt, Schweizer Staatsbürger und arbeitet seit 17 Jahren für Swiss Re. Seit 2011 amtet er als CEO der grössten Sparte Reinsurance. Der Verwaltungsrat zeigt sich in der Mitteilung erfreut, dass man einen internen Nachfolger gefunden hat, der einen reibungslosen Übergang ermöglicht, mit der Strategie der Gruppe vertraut ist und sie erfolgreich zu implementieren weiss.

Lesen Sie hier die gesamte Historie zum Rückversicherer. »

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.