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17:45 Uhr - 05.09.2014

Banken erwarten eine «leicht positive Beschäftigungstendenz»

Die Vermögen unter Verwaltung wachsen, neue Stellen werden geschaffen. Trotzdem befürchtet die Bankiervereinigung, dass die Branche schrumpft.

Das ­jährlich erscheinende Bankenbarometer der Bankiervereinigung (SBVg) zeigt, dass die Banken in vielen Bereichen nach wie vor zulegen. Das wird, so gesteht die SBVg ein, den Strukturwandel und die Konsolidierung jedoch nicht verhindern.

Mehr Vermögen unter Verwaltung

Insgesamt verwalteten die Banken in der Schweiz per Ende 2013 Vermögen in der Höhe von 6136 Mrd. Fr. (+340 Mrd. Fr.). Der Anstieg resultiert aus Zuflüssen aus den Emerging Markets – schwergewichtig aus Lateinamerika und Osteuropa – sowie einer positiven Kapitalmarktentwicklung. Die Vermögen aus Westeuropa hingegen gingen zurück. «Dafür dürften die Regularisierung von Altersvermögen und die damit verbundene Steuerbegleichung verantwortlich sein», hält man dazu bei der SBVg fest. Für die Zukunft sei mit «weiteren Abflüssen westeuropäischer Kundengelder» zu rechnen. Gleichzeitig dürften die Vermögen aus den Emerging Markets ihren Aufwärtstrend fortführen.

Die Bilanzsumme der Banken stieg um 2,6%, bedingt durch den erstmaligen Einbezug der PostFinance. Ohne PostFinance wäre die Bilanzsumme 1,7% gesunken. Dies geschah mehrheitlich durch den Ausstieg aus Nicht-Kerngeschäften, bedingt durch die Eigenmittelauflagen von Basel III und die (risikoungewichtete) Leverage Ratio. «Der strategische Abbau von risikogewichteten Aktiva und der gesamten Bilanzsumme dürfte sich 2014 weiter fortsetzen», sind die Autoren des Bankenbarometers überzeugt.

Der aggregierte Geschäftserfolg stieg – nach einer Stagnation 2011 und 2012 – im Jahr 2013 um 3,1% auf 60,8 Mrd. Fr. Dies ist auf eine Zunahme des Zinserfolgs sowie auf gestiegene Erträge im Kommis­sions- und Dienstleistungsgeschäft zurückzuführen.

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«Bankengewinne werden fallen»

Für das laufende Jahr wird von einem anhaltend tiefen Zinsniveau ausgegangen. Gleichzeitig werden tiefbleibende Margen und erhöhte Kosten aufgrund von verschärften Regulierungen erwartet. Aufgrund dieser Entwicklung erwartet die Bankiervereinigung, dass die  Bankengewinne im laufenden Jahr fallen werden.

Der Personalbestand im Bankensektor erhöhte sich im vergangenen Jahr um 579 Stellen, was ebenfalls auf PostFinance zurückzuführen ist. Andernfalls hätte sich der Personalbestand um 2840 Stellen reduziert. Die Arbeitslosenquote im Bankensektor lag mit durchschnittlich 2,7% unter den Zahlen für die Gesamtwirtschaft (3,2%). Für das zweite Halbjahr 2014 gehen die Banken gemäss einer Umfrage der SGVg von einer «leicht positiven Beschäftigungstendenz» aus.

«Konsolidierung und Strukturwandel»

«Die aktuellen Entwicklungen dürften zu Konsolidierungen in der Bankenbranche und zu einem Strukturwandel führen», ist die SBVg überzeugt. Es bleibe zu erwarten, dass der Schweizer Bankensektor in den nächsten Jahren «weiter schrumpft» – diese Aussage bezieht sich gemäss Bankiervereinigung jedoch nicht auf den Sektor per se, sondern lediglich auf die Anzahl der Institute.

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