Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (Flash PMI) der Eurozone und Chinas zeigen nach oben. Frankreich bleibt das Sorgenkind.
Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (Flash PMI) zeichnen ein freundliches Bild der Weltkonjunktur. Trotz mehreren Warnsignalen, wie zum Beispiel dem jüngst rückläufigen Ifo-Geschäftsklima, erweist sich der Aufschwung in Deutschland als robust. Davon profitiert bis auf Frankreich die ganze Eurozone. Ebenfalls optimistisch stimmt die Konjunkturbelebung in China, wo der Einkaufsmanagerindex auf den höchsten Stand seit Januar 2013 gestiegen ist.
Die von Markit erhobenen vorläufigen Indizes berücksichtigen zwischen 80 und 90% der erfassten Unternehmen. Die definitiven Ergebnisse Anfang des Folgemonats weichen jeweils nur marginal von den Flash-Werten ab.
Deutschland in alter Stärke
In Deutschland expandiert die Wirtschaft nach dem Knick in den Vormonaten wieder so stark wie zuletzt im April. Der alle Industrien umfassende Flash PMI ist im Juli von 54 auf 55,9 gestiegen. Der Index für den Dienstleistungssektor notiert mit 56,6 auf dem höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Der Industrieindex verbesserte sich von 52,8 auf 54,7.
Frankreichs Wirtschaft bleibt dagegen das Sorgenkind in der Eurozone. Die französische Privatwirtschaft schrumpfte im Juli weiter, wenn auch etwas langsamer. Der vorläufige Einkaufsmanagerindex liegt bei 49,4, nach 48,1 im Juni. Akut ist vor allem die Schwäche im Industriesektor. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe fiel im Juli noch tiefer in die Kontraktionszone. Mit 47,6 liegt der Industrie-PMI auf einem Siebenmonatstief. Die Daten deuten darauf hin, dass die französische Wirtschaft im dritten Quartal nicht wachsen wird.
Die guten Ergebnisse aus Deutschland und die schlechten aus Frankreich führen dazu, dass der vorläufige Industrie-PMI für die gesamte Eurozone praktisch unverändert bei 51,9 notiert. Dank der Erholung bei den Serviceunternehmen legte hingegen der Composite Index über beide Sektoren um 1,2 Zähler auf 54 zu.
China erholt sich, Japan stabil
In Japan zeigt der zum dritten Mal publizierte vorläufige Industrie-PMI eine Stagnation der Industrieproduktion an. Der Flash PMI von Markit verzeichnet im Juli einen leichten Rückgang von 51,5 auf 50,8. Die Daten sind immer noch leicht von der Erhöhung der Mehrwertsteuer im Frühling verzerrt. Im April war der Frühindikator abrupt in die Kontraktionszone gefallen, von wo er sich in den Folgemonaten langsam erholte.
In China hat die Industrieproduktion im Juli überraschend stark zugenommen. Der vorläufige Einkaufsmanagerindex (Flash PMI) von HSBC (HSBA 619.8 2.04%) und Markit ist auf 52 gestiegen. Das ist der höchste Wert für den Industrieausstoss in China seit Januar 2013 und der zweite Monat in Folge, dass der HSBC PMI über der Wachstumsschwelle von 50 liegt.
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