Lufthansa zahlt Staatshilfe zurück.

Rettung geglückt. Die Lufthansa (LHA 6.71 +2.43%) hat die letzte verbliebene von der Bundesrepublik erhaltene Staatshilfe zurückgezahlt. Insgesamt hat sie Hilfen über fast 4 Mrd. € in Anspruch genommen, um seit Frühjahr vergangenen Jahres die Folgen der Coronapandemie abzumildern. Nun steht die grösste europäische Airline wieder besser da. Die Aktien haben sich zuletzt deutlich erholt. Sie eignen sich aber nach wie vor nur für risikofähige Investoren.

Noch ist der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Nachbarn mit einem Anteil von 14% der grösste Aktionär der Lufthansa. Der Fonds hat an der Kapitalerhöhung der Fluglinie Anfang Oktober teilgenommen und sich damit verpflichtet, frühestens nach sechs Monaten damit zu beginnen, seine Beteiligung abzubauen. Innerhalb von zwei Jahren muss er sich vom gesamten Aktienpaket getrennt haben.

Die Staatshilfen der Schweiz, Österreichs und Belgiens für die jeweiligen Tochtergesellschaften habe das Unternehmen noch nicht zurückgezahlt, erklärte ein Lufthansa-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Die drei Länder hatten der Fluggesellschaft einen Hilfsrahmen über 9 Mrd. € gewährt, von denen sie maximal 4 Mrd. € ausgeschöpft hat. In der Krise hat sie bislang 30’000 Jobs abgebaut, beschäftigt aber immer noch mehr als 100’000 Mitarbeiter.

Nach und nach hat die Lufthansa unter CEO Carsten Spohr die staatlichen Gelder durch solche vom Kapitalmarkt abgelöst. Die Kapitalerhöhung im Oktober brachte 2,2 Mrd. € ein. Die jüngste Rückzahlung gelang auch, weil eine Anleihe über 1,5 Mrd. € erfolgreich platziert wurde. Der Wechsel der Kreditgeber hat den schönen Nebeneffekt, dass für Aktionäre nun wieder Dividendenzahlungen möglich werden – und für das Management Bonuszahlungen.

Mehr Flüge in der Sommersaison, ein starkes Frachtgeschäft sowie die Öffnung der US-Grenzen für Reisende aus Europa haben der Fluggesellschaft Auftrieb verliehen. In einer Studie vom Montag lobte auch UBS-Analyst Jarrod Castle, dass sich der Ausblick aufgehellt habe. Er streicht seine Verkaufsempfehlung, bewertet die Titel nun mit «Neutral» und hat sein Kursziel von 4.90 auf 7.05 € angehoben.

In den vergangenen vier Wochen haben sich die Valoren der Lufthansa 10% verteuert. Günstig sind sie aber nicht. Die Mehrheit der Analysten geht aktuell davon aus, dass die Airline auch im nächsten Jahr einen Verlust erwirtschaften wird. Aktionäre bleiben vorsichtig.

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