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16:17 Uhr - 07.01.2020

Handelsumsatz an SIX steigt deutlich

Die Börsenbetreiberin profitiert von höheren Volumen und kletternden Kursen.

Der Handel am Aktienmarkt brummt. Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX hat für 2019 einen Handelsumsatz von 1477 Mrd. Fr. vermeldet – ein Plus von 8,5% gegenüber dem Vorjahr. Damit hat sich der positive Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt.

Der höhere Umsatz ist zwei Faktoren geschuldet: Erstens profitiert die SIX seit dem Wegfall der Anerkennung der Schweizer Börse durch die EU – der sogenannten Börsenäquivalenz – von höheren Handelsvolumen. Dies, da der Bund im Gegenzug zum Entzug der Anerkennung den Handel mit Schweizer Aktien in der EU verboten hat. In den ersten drei Monaten ohne Börsenäquivalenz lag der Umsatz zwischen 38 und 51% höher als im Vorjahr. Das spiegelt sich auch in der Zahl der Transaktionen: Sie hat um 6,1% auf 64 Mio. Abschlüsse zugenommen.

Hohe Preise als Treiber

Ebenfalls positiv haben sich die steigenden Aktienkurse ausgewirkt. Der Swiss Market Index hat 2019 um 26% zugelegt, der breiter gefasste Swiss Performance Index gar 30,6%. Weil der Handelsumsatz an Kurse und Zahl der Abschlüsse gekoppelt ist, fällt die positive Kursentwicklung von Titeln mit hoher Nachfrage stärker ins Gewicht. Beispielsweise die Entwicklung der Nestlé-Aktien. Die Valoren des Nahrungsmittelherstellers handelten vergangenes Jahr im Schnitt 25% über dem Durchschnittskurs von 2018. Da sie für fast ein Zehntel des Handelsumsatzes verantwortlich sind, haben sich die Avancen entsprechend stark auf den Gesamtumsatz ausgewirkt.

Indes hat sich nicht nur das wichtigste Handelsgeschäft mit Aktien positiv entwickelt (+6%). Auch der Umsatz mit Indexfonds legte zu, 24% auf 125 Mrd. Fr. Der Handelsumsatz mit Anleihen in Franken blieb stabil und erreichte 121 Mrd. Fr. Der Umsatz mit Anleihen in Fremdwährungen erhöhte sich um 132% auf 39 Mrd. Fr. Prognosen, wie sich der höhere Handelsumsatz auf ihr Ergebnis 2019 auswirkt, will die SIX keine machen. Ihren Abschluss publiziert die Börsenbetreiberin am 17. März.

Börsengänge rückläufig

Im Vergleich zum Wertschriftenhandel fällt das Fazit für Börsengänge marktbedingt schlechter aus. Sieben Unternehmen sind vergangenes Jahr über die SIX neu kotiert worden, darunter Stadler Rail (SRAIL 49.2 0.6), Alcon (ALC 55.77 0.27) und Aluflexpack (AFP 19.54 -0.02). 2018 waren es noch deren zwölf. Das kumulierte Transaktionsvolumen, also das Total (FP 50.39 -0.12) des 2019 mit IPO und Direct Listings aufgenommenen Kapitals, belief sich auf 3,1 Mrd. Fr.

Zurzeit gibt es kaum Grund zur Annahme, dass das IPO-Geschäft bald wieder anziehen könnte. Geopolitische Unsicherheiten halten Kandidaten von weiteren Schritten ab. Hellt sich die Stimmung auf, könnte sich das ändern. «Sinkt die Volatilität und sind die Aktienmarktbewertungen gut, steigen die Chancen für Börsengänge», sagt SIX-Sprecher Julian Chan. Belastend könnte allerdings hinzukommen, dass die Börsenbetreiberin die Anforderungen für Direct Listings verschärft hat. Marktbeobachter gehen davon aus, dass deshalb künftig weniger Unternehmen über das Verfahren den Weg an die Schweizer Börse finden.

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