Baidu kennen nur eine Richtung.
Baidu (BIDU 189.54 +2.18%) sind die Titel der Stunde. Die diesjährige Kursparty an den Märkten ist an Chinas führender Suchmaschine lange spurlos vorübergegangen. Doch damit ist jetzt offenbar Schluss. In gut einem Monat haben die am Nasdaq kotierten Titel 40% zugelegt. Allein am Dienstag verzeichneten sie einen Kurssprung von fast 15% und schlossen auf einem Eineinhalbjahreshoch bei 185.50 $. Doch was steckt dahinter?
Die Anleger liessen sich in dieser Woche von einer Nachricht begeistern, wonach Baidu die Herstellung eigener Elektrofahrzeuge erwägt. Wie Reuters berichtet, führt der Technologiekonzern bereits Vorgespräche mit chinesischen Autobauern. Dass es sich dabei um mehr als bloss ein Gerücht handelt, zeigen die Investitionen, die Baidu in den vergangenen Jahren in Themen wie künstliche Intelligenz und das autonome Fahren getätigt hat.
Baidu hat ähnlich wie Tencent (Tencent 74.00 +1.2%), Amazon (AMZN 3'220.23 +1.74%) und der Google-Mutterkonzern Alphabet (GOOGL 1'758.80 -0.13%) jüngst moderne IT-Infrastrukturen sowie Technologie für das autonome Fahren entwickelt, die bereits im Einsatz sind. Seit einiger Zeit etwa bietet der Konzern mit Apollo eine Technologieplattform für die Automobilbranche. Zu den Nutzern gehören unter anderem der japanische Autohersteller Toyota und der deutsche Konzern Volkswagen (VOW3 155.60 +3.51%). Zudem betreibt der Konzern in der chinesischen Hauptstadt Peking den autonomen Taxidienst Go Robotaxi, bei dem allerdings noch Back-up-Fahrer an Bord sind. In den nächsten drei Jahren soll der Dienst auf 30 Städte ausgeweitet werden und ohne Sicherheitsfahrer auskommen.
Angesichts des sich abschwächenden Wachstums im Suchmaschinengeschäft versucht Baidu, sich breiter aufzustellen. Mit dem Einstieg in die Automobilbranche würde ihr ein Coup gelingen. Doch ob der Technologiekonzern wirklich eine Fabrik für E-Autos auf die Beine stellt, ist fraglich. Womöglich wäre das zu kostenintensiv. Vielmehr könnten ihm die Kooperationen mit renommierten Unternehmen aus der Automobilbranche wie Toyota und Volkswagen zugutekommen.
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