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16:07 Uhr - 18.12.2015

US-Bankenprogramm auf der Zielgeraden

Schweizer Finanzinstitute überweisen bisher zusammen über eine Dreiviertelmilliarde Dollar in die USA.

Die Mehrheit der Kategorie-2-Banken, die am Programm des US-Justizdepartements (DoJ) zur Beilegung des Steuerstreits teilgenommen haben, sind aus dem Schneider. Bis Redaktionsschluss am Freitag hatten 68 Finanzinstitute – sechs allein diese Woche – das Programm abgeschlossen. Die Bussen summieren sich mittlerweile auf mehr als 757 Mio. $ (siehe Tabelle unten).

Wie viele Banken sich noch genau im Programm befinden, gibt das DoJ nicht bekannt. 2014 war noch von 106 Kategorie-2-Instituten die Rede. Diese Zahl dürfte allerdings im weiteren Verlauf geschrumpft sein, da manche Banken das Programm vor Abschluss verliessen oder in eine andere Kategorie wechselten.

Wollte das DoJ die Kategorie 2 zunächst noch in diesem Jahr beenden, hört man aus dem Departement nun, dass es bis Anfang 2016 dauern könnte, bis alle Fälle abgearbeitet seien. In die Kategorie 1, bei der lange Funkstille herrschte, soll wohl noch vor Jahresende Bewegung kommen.

Diese Woche schlossen am Dienstag Crédit Agricole (ACA 10.57 -0.75%), Baumann und Dreyfus das Programm ab. Am Donnerstag folgten Postfinance, Bordier und PBZ. Damit übersteigt die Gesamtsumme der gezahlten Strafen die Marke von einer dreiviertel Milliarde Franken.

Gemessen an den ehemaligen US-Kundenvermögen der Banken zahlten diese im Durchschnitt eine Busse von 2,5%. Nur zwei Banken zahlten Strafen von mehr als 10% der ehemaligen US-Vermögen: Standard Charted (19,1%) und Banca Credinvest (12,6%).

Die Durchschnittsbusse in absoluten Zahlen beträgt 19,5 Mio. $. Dieser Wert wird allerdings durch wenige sehr hohe Strafzahlungen nach oben verzerrt. So heben sich BSI mit 211 Mio. $, Crédit Agricole mit rund 99 Mio. $ und BNP ­Paribas mit knapp 60 Mio. $ deutlich vom Rest ab. 52 Banken zahlten weniger als 10 Mio. $ Strafe. Der Median liegt gar nur bei 3,5 Mio. $.

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