Der Führungswechsel an der Spitze der Credit Suisse wird am Markt gut aufgenommen. Die Aktien reagieren mit deutlichem Kursgewinn. Strategische Fragen bleiben aber offen.

Der unerwartete Wechsel an der Spitze der Credit Suisse (CSGN 24.8 6.9%) hat die Aktien der Schweizer Grossbank beflügelt. Zur Börseneröffnung schossen die Titel am Dienstagmorgen um über 8% in die Höhe. Um 10 Uhr war das Plus auf gut 7% geschrumpft.

In den Kommentaren von Analysten zeigt sich, dass sich die grosse Frage um die künftige Strategie dreht. Insbesondere geht es darum, ob der neue CEO Tidjane Thiam den Schwerpunkt der Bank vermehrt auf das Private Banking legen wird und somit ähnlich wie die UBS (UBSG 17.28 0.17%) die Erträge von der Investmentbank relativ gesehen reduziert.

In einer ersten Einschätzung zeigt sich Vontobel-Bankanalyst Andreas Venditti zurückhaltend, Thiam sei weder Investmentbanker noch Private-Banker. Eine wichtige Frage sei, ob der neue CEO einen neuen strategischen Fokus bestimme, so wie andere breit aufgestellte Banken. Bis darüber Klarheit herrsche, erwartet der Analyst keinen «dramatischen Wechsel des Kurses der CS».

ZKB-Analyst Andreas Brun vermutet, dass der Führungswechsel zu einem Paradigmenwechsel führen könnte. Er geht davon aus, dass der neue CEO «stärker auf das hoch rentable Wealth Management setzen könnte», was zu einer höheren Bewertung der Aktien führen würde. Der Analyst hebt ebenfalls die Asienerfahrung hervor. Die Einstufung der Aktien wird von untergewichten auf «marktgewichten» angehoben.

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