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12:29 Uhr - 24.02.2016

Welche Anlagen dieses Jahr gut gelaufen sind

Fallende Aktienkurse, sinkende Bondrenditen und steigende Edelmetallpreise prägen das angelaufene Börsenjahr. Trotz negativer Marktrenditen hat man mit Frankenobligationen gutes Geld verdient.

Die Aktienkurse nähern sich wieder den Jahrestiefs. Das angelaufene Jahr ist für die meisten Anleger eine Enttäuschung, ausser sie haben auf Gold und Staatsanleihen gesetzt.
Die folgende Grafik zeigt die Performance verschiedener Anlageklassen und Währungen seit Anfang Jahr aus Frankensicht.

Edelmetalle und Goldminen an der Spitze

Überflieger sind in diesem Jahr die Edelmetalle, auch wenn sich in den letzten Tagen die Dynamik etwas abgeschwächt hat. Gold hat in Franken fast 15% zugelegt. Silber und Platin haben sich um 8% resp. 5% verteuert. Die grössten Profiteure der Goldrally sind die Goldminenkonzerne. Ihre Aktien haben in sieben Wochen im Durchschnitt eine Wertsteigerung von rund 50% erfahren. Die Aktien von Barrick Gold sind gar über 80% hochgeschossen.

Die zweite grosse Überraschung in diesem Jahr ist wohl die Stärke der japanischen Währung. Als wäre die Abwertungstrategie der Abenomics in Vergessenheit geraten, befindet sich der Dollar-Yen-Wechselkurs im Sinkflug. Auch zum Franken hat sich der Yen seit Jahresbeginn 6,5% aufgewertet.

Der Yen findet zur alten Stärke

Die Yen-Stärke schmälert die Gewinnaussichten der japanischen Unternehmen. Für Aktien ist das Gift, weshalb der Nikkei 225 seit Ende Dezember besonders stark unter die Räder gekommen ist.

Das Zinsniveau ist wegen der Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum und des Fernbleibens jeglichen Inflationsdrucks allgemein gesunken. Die Renditen auf zehnjährige amerikanische Staatsanleihen haben mit 1,65% zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit einem Jahr erreicht. Dementsprechend haben sich Anlagen in US-Treasuries mit längerer Laufzeit gelohnt. Die Gesamtrendite beläuft sich seit Anfang Jahr auf fast 5%. In Franken resultiert immerhin ein Plus von 4%.

Alternativlose Staatsanleihen

Noch besser liefen Schweizer Staatsanleihen, deren Marktrenditen schon seit Monaten mehrheitlich negativ sind. Der entsprechende Index hat seit dem Jahreswechsel 4,4% dazugewonnen, während die Renditen zehnjähriger Eidgenossen auf –0,4% gefallen sind, was ein neuer Negativrekord ist.

Negative Renditen und positive Performance, wie passt das zusammen?

Wer eine negativ rentierende Anleihe bis Verfall hält, macht tatsächlich einen sicheren Verlust. Doch bis zur Fälligkeit kann der Preis der Anleihe noch weiter steigen und die Rendite entsprechend sinken, solange jemand bereit ist, die Anleihe zu kaufen. Anscheinend gibt es auch bei einem garantierten Negativzins von 0,4% noch genug Käufer am Markt, denn die Alternativen sind noch schlechter – schliesslich gilt für Institutionelle ab einem gewissen Freibetrag auf Cash ein Negativzins von –0,75%, während sich auch die Aktienmärkte nicht von der besten Seite zeigen.

SMI schneidet schlecht ab

Sogar defensive Aktienmärkte tun sich derzeit schwer. Der SMI liegt seit Anfang Jahr mit einem Verlust von 13% gleichauf mit dem EuroStoxx 50, der den europäischen Markt abbildet. Das schlechte Abschneiden des SMI hat zwei Gründe: Zum einen war die Erholung Mitte Februar weniger kräftig, zum anderen konnten defensive Schwergewichte wie etwa Novartis im Sell-off kaum etwas zur Stabilisierung beitragen.

Der S&P 500 hat dieses Jahr nur halb so viel verloren wie der SMI. In Franken steht sogar der japanische Nikkei besser da als der Schweizer Leitindex, der von den drei Grosskonzernen Roche, Novartis und Nestlé sowie dem Finanzsektor dominiert ist.

Lebenszeichen der Emerging Markets

Trotz zahlreicher Krisenherde sind die Schwellenländeraktien dieses Jahr besser gelaufen als die entwickelten Aktienmärkte. Ihnen kommt zugute, dass die Dollaraufwertung etwas zum Erliegen gekommen ist. Besonders auffällig ist Brasilien, wo die Börse in Franken nicht mal 3% verloren hat. Anscheinend waren die meisten negativen News wie etwa die weitere Herabstufung durch die Ratingagenturen schon längst eingepreist.

Brexit-Angst lastet auf dem Pfund

Die Unsicherheit über den Verbleib Grossbritanniens in der Europäischen Union kommt am Devisenmarkt gar nicht gut an. Das britische Pfund hat sich in den vergangenen Wochen zum Franken 6,5% abgewertet. Ein Pfund ist jetzt nur noch 1.38 Fr. wert. Zum Dollar notiert das Pfund auf dem tiefsten Stand seit der Finanzkrise.

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