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12:00 Uhr - 18.02.2016

Phoenix Mecano hat das Tief hinter sich

Der Gewinn des Gehäuse- und Komponentenherstellers wird sich 2016 deutlich erholen. Um die Gunst der Investoren zurückzuerobern, braucht es aber mehr.

Der starke Franken bereitet Phoenix Mecano keinen grossen Kummer. Die in Euro bilanzierende und zu einem grossen Teil im Euroraum produzierende Gruppe hat im Gegenteil von der schwachen Eurowährung profitiert, zumindest im Umsatz. Das letztjährige Wachstum der Einnahmen von knapp  11% auf 555 Mio. € war zur Hälfte der Währungsumrechnung zu verdanken.

Mit einem Plus von 4,5% erreichte das organische Wachstum den besten Wert seit Jahren. Unter dem Strich sieht es anders aus. Gemäss vorläufigen Zahlen schrumpfte der Gewinn von 20 auf 7 Mio.€ – das schlechteste Resultat seit 2005, als ein Verlust verbucht wurde.

Wie der Gehäuse- und Komponentenhersteller im November angekündigt hatte, wurde das Ergebnis durch Sonderaufwendungen von 15 Mio. € gedrückt. Dabei handelte es sich um einen Restrukturierungsaufwand und eine Abwertung von Bilanzvermögen, namentlich in der Sparte Elcom/EMS (Mess-, Elektro-, Leuchttechnik).

Neuausrichtung dauert

Das Produktangebot von Elcom/EMS wird seit 2011 neu ausgerichtet. Als damals die Solarbranche ins Trudeln geriet, brachen 70 Mio. € Umsatz aus dem Geschäft mit Wechselrichtern für die Photovoltaik weg.

Elcom/EMS verharrte im vergangenen Jahr operativ in den roten Zahlen. Die Sparte Gehäusetechnik dürfte wiederum eine zweistellige Betriebsgewinnmarge erreicht haben, wegen konjunktureller Unbill in etlichen Märkten allerdings eine stagnierende.

Wachstumstreiber der Gruppe, sowohl im Umsatz wie auf der Gewinnseite, war die Hauptsparte Mechanische Komponenten. Sie erreichte ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum und steigerte die operative Marge. Gefragt waren vor allem Antriebe für Komfort-Liegemöbel.

Noch nicht im Zielband

Wegen des Sonderaufwands halbierte sich das Betriebsergebnis Ebit auf 15 Mio. €. Für das laufende Jahr rechnet das Management – nach Wegfall eines Grossteils der Sonderaufwendungen und dem Erreichen der operativen Gewinnschwelle von Elcom/EMS – mit 34 bis 40 Mio. €. Das wäre klar mehr als der Ebit vor Sonderaufwendungen 2015 von 30 Mio. €.

Mit einer Ebit-Marge von bestenfalls 7% kann Phoenix Mecano jedoch noch nicht am Ziel der Wünsche sein. Zielspanne sind 8 bis 12%. Vor der Wirtschaftskrise 2009 waren drei Mal in Folge 10% und mehr erreicht worden.

Die Investoren warten ab

Voraussetzung für ein solches Niveau wären wohl eine anziehende Wirtschaft in Europa und ein durchschlagender Markterfolg der neu von Elcom/EMS lancierten Produkte, etwa in den Bereichen Strom-Messwandler und LED-Aussenbeleuchtung.

Im Aktienkurs von Phoenix Mecano spiegelt sich seit zehn Monaten eine zögerliche Haltung der Investoren. Die Notiz pendelt zwischen 430 und 490 Fr. Derzeit werden die mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 bewerteten Valoren am unteren Ende der Bandbreite gehandelt. Anzeichen für einen länger anhaltenden Aufwärtstrend gibt es aber noch nicht.

Die gesamte Historie zu Phoenix Mecano finden Sie hier. »

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