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15:50 Uhr - 08.03.2016

Dreizehn Fragen an Präsident Schmid

Die beiden Hedge Funds RBR Capital und Cologny werben mit einem offenen Brief um den Support weiterer Aktionäre. Im Fokus steht weiterhin Präsident Schmid.

Die Aktivisten legen nach. In einem zweiten offenen Brief – publiziert auf der Internetseite savegategroup.com – fordern Rudolf Bohli von RBR Capital und Jonathan Herbert von Cologny Capital Advisors die Aktionäre von Gategroup (GATE 37.05 0.14%) zum Handeln auf. Sie sollen dem Verwaltungsratspräsidenten Andreas Schmid unbequeme Fragen stellen. Dreizehn sind es an der Zahl: zur Ober­aufsicht des Verwaltungsrats (VR) über das Management, zu den Verträgen des Airline-Caterers mit Fluglinien und zu Personalentscheiden in der Geschäftsleitung.

Nach dem Brief an den VR Ende Februar ist der Appell an die Aktionäre die ­logische Fortsetzung. Bohli und Herbert suchen Unterstützung für ihre Anliegen. Präsident Andreas Schmid, Vizepräsident Remo Brunschwiler und Anthonie Stal sollen Platz machen. Neu ins Boot sollen RBR-CEO Rudolf Bohli und ehemaliger BZ-Bank-CEO Nils Engel. Mit einem Anteil von 11,3% an Gategroup haben die Hedge-Fund-Manager dafür aber zu wenig Gewicht. Kritik an der Corporate Governance soll darum andere Aktionäre vom Vorhaben überzeugen, frisches Blut in den VR zu wählen.

Zudem belasten Bohli und Herbert Präsident Schmid mit weiteren Vorwürfen: Seine acht VR-Mandate seien «zu viele», um die Verantwortung als Präsident des Airline-Caterers wahrzunehmen. Ausserdem stehe Schmid als Präsident von Gategroup und Flughafen Zürich (FHZN 803 -0.43%) in einem Interessenkonflikt. Vonseiten des Flughafenbetreibers wird dies aber verneint. «Zwischen dem Flughafen Zürich und Gategroup bestehen keine direkten Geschäftsbeziehungen», sagt eine Mediensprecherin auf Anfrage.

Gategroup hüllt sich in Schweigen: Auf Anfrage der FuW will der VR von Gate­group aktuell zum Schreiben keine Stellung nehmen. Am Donnerstag präsentiert das Unternehmen die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr. CEO Xavier Ros­sinyol und Finanzchef Christoph Schmitz präsentieren an einer Telefonkonferenz das Geschäftsergebnis. Eine Stellungnahme von Schmid ist gemäss Einladung nicht geplant. Er wird sich wohl erst auf der Road Show danach den Fragen stellen.

Laut Bohli und Herbert soll es an Alternativen für Schmid nicht mangeln: «Grossartige Kandidaten stehen Schlange», schreiben die Hedge-Fund-Manager. Der Schweizer Kultur entsprechend, würden diese Personen aber nicht in die Öffentlichkeit treten wollen, solange der Sitz durch Schmid besetzt sei. Es liege darum an den Aktionären, den Platz freizuräumen, um einen Neustart zu ermöglichen. Die weiteren Aktionäre haben noch einen Monat Zeit, sich eine Meinung zu bilden: Am 14. April findet die General­versammlung statt.

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