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10:37 Uhr - 19.02.2020

Späte Rehabilitation für den «Junk Bond King»

Der 1990 wegen Insiderhandels verurteilte US-Financier Michael Milken wird von US-Präsident Trump begnadigt.

In einer überraschenden Aktion hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag insgesamt elf Begnadigungen ausgesprochen – darunter auch für Michael Milken, der zu den schillerndsten Figuren der Finanzbranche der Achtziger- und Neunzigerjahre zählt. Milken diente unter anderem Regisseur Oliver Stone als Inspirationsquelle für die Figur des Gordon Gekko im Kassenschlager «Wall Street».

1990 wurde Milken wegen Insiderhandels zu zehn Jahren Haft und einer Strafzahlung von 600 Mio. $ verurteilt. Weil er sich bereiterklärte, gegen frühere Arbeitskollegen auszusagen, konnte er das Gefängnis allerdings bereits nach 22 Monaten verlassen.


Die Junk-Bond-Euphorie der Achtzigerjahre

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Seither hat sich Milken einen Namen als Philanthrop gemacht: Über von ihm gegründete Stiftungen oder aus seinem persönlichen Vermögen hat er Hunderte von Millionen Dollar für wohltätige und medizinische Zwecke gespendet, schwergewichtig für die Krebsforschung. Er war zwischenzeitlich selbst an Prostatakrebs erkrankt.

Die präsidiale Begnadigung für Milken ist primär als gesellschaftliche Rehabilitation zu sehen. Damit verbunden ist unter anderem die Aufhebung sämtlicher Restriktionen beim Waffenerwerb oder beim Wahlrecht. Im Zuge seiner Verurteilung wurde Milken lebenslang von Aktivitäten in der Finanzbranche ausgeschlossen. Dieses Verbot soll nach Aussagen des Weissen Hauses jedoch nicht rückgängig gemacht werden.

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