Dank eines sehr hohen Bestellungseingangs blickt der Kompressorenhersteller zuversichtlich nach vorn.
Die Aktien Burckhardt Compression (BCHN 400.00 +0.5%) bleiben kaufenswert. Der Halbjahresbericht des führenden Herstellers von Kolbenkompressoren stützt die Empfehlung. Besonders der Bestellungseingang ermutigt. Er hat sich zwischen April und September blendend entwickelt und alle Erwartungen weit übertroffen (vgl. Tabelle). Nicht nur liegt er fast die Hälfte über dem Vorjahreswert, er überragt auch das Niveau des Vorpandemiejahres 2019 um 37%.
Hauptimpulsgeber war die Systems Division, das Neumaschinengeschäft. Die Nachfrage aus den Bereichen Gastransport und -lagerung, Chemie und Petrochemie sowie Wasserstoffmobilität/-energie und Industriegase habe sich gut erholt und liege über dem Stand von vor der Pandemie. Erwähnt werden weitere Bestellungen im Marinebereich (Flüssiggastransport) und eine stark zunehmende Aktivität im Bereich Wasserstoff. Das Anwendungsgebiet Wasserstoff werde für das Unternehmen immer wichtiger, heisst es weiter. In den Bereichen Raffinerie sowie Gasförderung und -verarbeitung läuft es dagegen noch etwas harzig.
Auch der Umsatz braucht für die Erholung noch etwas Zeit. Wegen des coronabedingt niedrigen Auftragseingangs in der Vorjahresperiode liegt er unter dem Vergleichswert, mehr als erwartet. Auch das wegen der Systems Division. Der um den Faktor 1,68 höhere Gesamtauftragseingang verspricht aber bald Besserung. Schon für das zweite Semester erwartet das Management von Systems deutlich mehr Umsatz als im ersten und auch eine höhere Ebit-Marge. Für die Services Division gilt das Gleiche.
Trotz des niedrigeren Umsatzes ist es Burckhardt Compression gelungen, den Brutto- und den Betriebsgewinn zu steigern, Ersteren klar, Letzteren knapp. Höhere Margen sind die Folge davon. Ausser mit mehr Effizienz erklärt sich das vor allem mit dem höheren Umsatzanteil der ertragsstärkeren Services Division. Sie hat sich in allen Belangen verbessert, doch machen ihr pandemiebedingte Restriktionen nach wie vor zu schaffen.
Dass der Halbjahresgewinn dennoch unter Vorjahr liegt, ist einem schlechteren Finanzergebnis geschuldet. Durch die im September letzten Jahres aufgenommene Anleihe über 100 Mio. Fr. zur Finanzierung der Vollübernahme von Shenyang Yuanda Compressor (SYC) hat sich der Finanzierungsaufwand erhöht. Dafür fällt dank dem Erwerb der restlichen 40% an SYC der vom Gewinn abgehende Anteil Dritter weg, sodass der Gewinn je Aktie dennoch 11% höher ausgefallen ist.
Mit der Vollübernahme von SYC sind auch die entsprechenden Minderheitsanteile im Eigenkapital eliminiert worden. Zusammen mit der Verrechnung des Goodwills aus dem Erwerb des Kompressorengeschäfts von JSW hat das die Eigenkapitalquote auf 26% verringert. Sie soll aber schon Ende des Geschäftsjahres wieder rund 30% betragen.
Im Ausblick ist die Geschäftsleitung eine Nuance zuversichtlicher als zuvor. Nach wie vor werden 620 bis 650 Mio. Fr. Umsatz prognostiziert, doch statt von leicht höheren Gewinnmargen als im Vorjahr ist nun von höheren die Rede – trotz anhaltender Herausforderungen in den Lieferketten und der Logistik. Die Ziele für das Geschäftsjahr 2022 – rund 700 Mio. Fr. Umsatz und eine Ebit-Marge von 10 bis 15% – sind bekräftigt worden. Die FuW-Gewinnschätzung das laufende und das nächste Geschäftsjahr wird auf 14.60 und 19.50 Fr. je Akte feinadjustiert. Auf dieser Basis lassen Bewertung und Wachstumsaussichten Raum für weitere Avancen.
Die komplette Historie zu Burckhardt finden Sie hier.»
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.