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08:03 Uhr - 16.03.2022

Börsenkandidat Cabb macht Lust auf mehr

Das Chemieunternehmen wächst kräftig, investiert viel und erzielt stattliche Margen.

Noch ist nichts offiziell, doch hinter den ­Kulissen tut sich was: Sobald das Umfeld freundlicher ist, will Cabb über ein IPO – ein öffentliches Zeichnungsangebot für die Aktien – an die Schweizer Börse. Am Dienstag hat der deutsche Hersteller von Vorprodukten, Zwischenprodukten und Wirkstoffen der Feinchemie die Zahlen für 2021 bekannt­gegeben, nicht dem Publikum, sondern nur für Anleihengläubiger. FuW hat von einer Quelle am Bondmarkt Einblick erhalten.

Demnach setzte das primär auf Agro­chemie und Pharmazeutik ausgerichtete Unternehmen mit vielfältigen Verbindungen zur Schweiz 589 Mio. € um, ein Fünftel mehr als im Vorjahr und ein Achtel mehr als 2019. Beide Produktgruppen, Exclusives & Specialties sowie Advanced Intermediates & Base Chemicals, hätten sich anhaltend hoher Nachfrage erfreut.

Ebenfalls gestiegen ist der Ebitda, der ­Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisation, wegen diversen Erschwernissen wie Engpässen in den globalen Lieferketten und Preiserhöhungen für Energie und Rohstoffe jedoch weniger als der Umsatz (vgl. Tabelle). Adjustiert erreichte er 128 Mio. €, was eine Marge von 21,7% ergibt, nach 22,9% im Vorjahr. Im Vergleich zum ­Gesamtjahr war das Schlussquartal in Wachstum und Profitabilität klar besser.

Für die Chemiebranche auffallend hoch sind die Kapitalinvestitionen (Capex). Sie ­machen einen zweistelligen Prozentsatz des Umsatzes aus. Wichtige Treiber dahinter sind Wachstumsprojekte und das Beseitigen von Kapazitätsengpässen. Ebenfalls hoch ist die Verschuldung. Im Zuge eines allfälligen Börsengangs – der auch die Ausgabe zusätzlicher neuer Aktien umfassen dürfte – wird sich dies jedoch ändern.

Generell scheint Cabb mit einigen Reizen aufwarten zu können. Wachstum und Profitabilität sehen vielversprechend aus und machen so Lust auf mehr – zunächst auf mehr Informationen und Zahlen, dann vielleicht auch auf eine Aktienbeteiligung. Der Bewertungsrahmen von 1,3 bis 1,8 Mrd. €, der im vergangenen Herbst kursiert hatte, scheint zum damaligen Zeitpunkt jedenfalls nicht unrealistisch gewesen zu sein.

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