Der Küchen- und Haushaltsgerätehersteller legt 2020 bei Umsatz und Ergebnis zu. Der Start ins Jahr 2021 ist geglückt.
V-Zug (VZUG 94.10 +4.56%) ist finanziell wieder in der Spur. Nachdem es in den Vorjahren zu Problemen bei der Umstellung eines SAP-Systems gekommen war und Anfangsschwierigkeiten bei der Lancierung einer neuen Gerätelinie zu bewältigen waren, konnte nun im ersten Jahr nach der Teilabspaltung von Metall Zug (METN 1'940.00 +2.37%) mit einem Umsatzzuwachs von 4,7% auf 569 Mio. Fr. ein 66% höherer Betriebsgewinn von 49 Mio. Fr. ausgewiesen werden. Damit wird wieder etwa das Niveau von 2018 erreicht. Als Reingewinn resultieren 43 Mio. Fr. oder 6.70 Fr. pro Aktie, rund 58% mehr als im Vorjahr.
Von der Coronakrise war V-Zug nur geringfügig betroffen, weil die Bautätigkeit in der Schweiz kaum vom Lockdown betroffen war. Weil Messeauftritte und Geschäftsflüge nicht mehr möglich waren, konnten gar rund 5 Mio. Fr. an Kosten eingespart werden.
Geholfen hat die in den letzten Jahren mit hohen Investitionen vorangetriebene Erneuerung der Produktion am Standort Zug, die Effizienzgewinne ermöglichte, die sich nun erstmals in den Zahlen niederschlagen.
Gut gelaufen ist erneut das Auslandgeschäft, auf das V-Zug in Zukunft immer mehr angewiesen ist, um Wachstum zu erzielen. In der Schweiz ist der Marktanteil (der nicht genannt wird) so hoch, dass man kaum mehr schneller als der Markt wachsen kann. Nachdem die Auslandexpansion jahrelang kaum vom Fleck kam, scheint jetzt aber der Knopf gelöst. Vor allem im Fernen Osten springt das Geschäft an, gemäss CEO Peter Spirig gewinnt V-Zug in China jetzt «ein Grossprojekt nach dem andern». Die Präsenz im Markt zahle sich jetzt aus, erklärt er. V-Zug hat letztes Jahr zwei neue Showrooms in Peking und München eröffnet.
Letztes Jahr stieg der Auslandumsatz mit Eigenmarkenprodukten 42% auf 53 Mio. Fr. Dagegen nahm der Umsatz mit OEM-Produkten für den US-Markt von 24 auf 14 Mio. Fr. ab, sodass insgesamt (nur) ein 10% höherer Auslandumsatz von 67 Mio. Fr. resultierte. Der Auftragseingang dagegen betrug über 100 Mio. Fr. mit Liefertermin bis 2023 hinein, was auf zügiges Umsatzwachstum in den nächsten Jahren schliessen lässt. Die Lage in den USA hat sich ebenfalls wieder entspannt, der dortige OEM-Abnehmer bestellt jetzt wieder in normalem Umfang, erklärte Spirig. Das Auslandgeschäft ist mittlerweile auch so gross, dass es die Gewinnschwelle erreicht und künftig Gewinnbeiträge liefert.
Der Start ins neue Jahr ist «geglückt», schreibt V-Zug und man rechnet für das erste Halbjahr mit einer «deutlich über dem Vorjahr liegenden Entwicklung» – und das erste Halbjahr 2020 von V-Zug war trotz Corona respektabel. Weiter hinaus reicht die Prognose nicht, weil noch immer Unsicherheit in Bezug auf die Pandemie sowie die Rohstoffkosten (die Stahlpreise haben spürbar angezogen) herrscht. Es gilt aber weiterhin, dass mittelfristig eine zweistellige Ebit-Marge (2020: 8,6%) angestrebt wird.
Dennoch kann wohl für 2021 von einer weiteren Gewinnverbesserung ausgegangen werden, denn es werden neben dem Umsatzzuwachs weitere Effizienzgewinne zu Buche schlagen. Die FuW rechnet vorsichtig mit einem Gewinnplus von etwa 10% auf 7.40 Fr. pro Aktie, womit die Titel bloss mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 bewertet sind. Im derzeitigen Börsenumfeld sind solche KGV-Werte kaum mehr zu finden. Die Titel sind weiterhin ein Kauf.
Die komplette Historie zu V-Zug finden Sie hier.»
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