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01:45 Uhr - 13.01.2015

Alcoa arbeitet wieder profitabel

Der Aluminiumkonzern übertrifft mit den Quartalszahlen die Erwartungen. 2015 hofft er auf einen Wachstumsschub aus der Luftfahrt- und Autoindustrie.

Alcoa ist seit der Wirtschaftskrise eine Grossbaustelle. Nun meldet der weltgrösste Aluminiumhersteller einen wichtigen Erfolg bei der Umsetzung des Turnarounds: Für das vierte Quartal verzeichnet er einen Gewinn von 159 Mio. $ oder 11 Cent pro Aktie. Das, nachdem er in der Vorjahresperiode einen Verlust von mehr als 2,3 Mrd. $ geschrieben hat.

Sondereffekte ausgeklammert, beträgt das Ergebnis 33 Cent pro Aktie. Damit übersteigt es die Analystenschätzungen von 27 Cent je Titel. Wegen Akquisitionen und zahlreichen Restrukturierungsmassnahmen ist es jedoch schwierig abzuschätzen, wie gut das Unternehmen tatsächlich unterwegs war.

Der Umsatz nahm 14% auf 6,4 Mrd. $ zu. Wesentlich dazu beitragen hat die 3 Mrd. $ teure Übernahme von Firth Rixson, eines auf Bauteile für Flugzeugmotoren spezialisierten  Branchennachbars.  Die Transaktion war die grösste für Alcoa seit 16 Jahren.

Fokus auf Verarbeitung

Konzernchef Klaus Kleinfeld spricht im Rückblick auf das Gesamtjahr vom «stärksten operativen Resultat seit 2008».  Mit der Neuausrichtung will er das Engagement in der Verarbeitung ausbauen und die Abhängigkeit von der reinen Aluminiumproduktion  reduzieren.

«Wir starten 2015 auf einer soliden Grundlage und sind im Begriff dazu, die Transformation und das Wachstum fortzusetzen», sagt Kleinfeld in der Medienmitteilung. Er rechnet damit, dass die globale Nachfrage nach Aluminium wie letztes Jahr um 7% wachsen wird.

Besonders optimistisch ist Alcoa für den globalen Luftfahrtmarkt, wo das Unternehmen mit einer Expansionsrate von 9 bis 10% rechnet. Für den Autosektor wird ein Wachstum von 2 bis 4% erwartet, wobei günstige Finanzierungsbedingungen und die wachsende  Mittelkasse in China wichtige Faktoren sind.

Aktien tendieren nachbörslich fester

Die Aktien Alcoa tendierten nach der Resultatpublikation am Montagabend im nachbörslichen Handel rund 1,5% fester. Obschon der Alu-Riese im Herbst 2013 aus dem Blue-Chip-Barometer Dow Jones Industrial ausgeschlossen wurde, gibt er mit seinem Quartalsergebnis nach wie vor das Startsignal zur Saison der Unternehmensberichte.

Diese könnte für zusätzliche Turbulenzen an der Börse sorgen. Analysten haben ihre Schätzungen in den letzten Tagen weiter reduziert. Für die Konzerne aus dem S&P 500 rechnen sie gemäss dem Datendienst FactSet nun lediglich noch mit einem Gewinnwachstum von 1,1%. Trifft das zu, wäre das vierte Quartal 2014 das schlechteste seit Herbst 2012.

 

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