Zurück zur Übersicht
18:10 Uhr - 30.06.2020

UBS antwortet den Neobanken

Die Grossbank verspricht mit Fixgebühren Transparenz bei Auslandtransaktionen.

Nach Credit Suisse (CSGN 9.668 -1.33%) senkt auch UBS (UBSG 10.82 -0.78%) die Gebühren für Auslandtransaktionen. Unter der Marke Global Cards lanciert die Grossbank im August eine neue Mastercard (MA 265 3.52%). Einkäufe im Ausland werden mit einer fixen Gebühr belastet. Umgerechnet wird zum Mastercard-Wechselkurs plus einem Aufschlag von 0,5%. Diese Kon­ditionen gelten für Einkäufe unter der ­Woche wie auch am Wochenende. 

«Das ist unsere Antwort auf die Neobanken», sagt Karin Oertli, COO von UBS Schweiz.  Mit günstigen Auslandtransaktionen haben bislang vor allem Fintechs Kunden gewonnen. Besonders Revolut aus Grossbritannien hat sich damit auch in der Schweiz als Zweitkonto für Einkäufe im Ausland etabliert.  

Die Neobank hat sich allerdings jüngst von ihrem Gratis-Geschäftsmodell verabschiedet. Ab 12. August sollen auf alle Fremdwährungstransaktionen Gebühren erhoben werden. UBS könne besonders mit Bezug darauf mit einem attraktiveren Angebot aufwarten, sagt Oertli. Zusätzlich zur neuen Karte werde im Herbst noch eine Debitkarte lanciert,  mit der auch im Internet bezahlt werden kann.  

Wachsende Konkurrenz 

Mit ihren neuen Karten zielt die Grossbank auf Vielreisende und Online-Shopper. In diesem Segment nimmt der Trend zur Zweitkarte der britischen Neobank stetig zu. Wer von ihren Kunden Revolut ebenfalls nutzt, gibt UBS auf Anfrage ­extern allerdings nicht  bekannt. 

Eigenen Angaben zufolge zählt die Challengerbank in der Schweiz 300 000 Nutzer. Richtig zu konkurrieren vermögen die Herausforderer die etablierten Banken bislang aber nicht. Die neuen Initiativen der Grossbanken zeigen aber, dass die ­etablierten Geldhäuser die Neobanken zumindest ernst nehmen. Immerhin verzichten beide auf Gebühreneinnahmen, um konkurrenzfähig zu bleiben. 

Gebühren variieren

Für Banken sind Auslandtransaktionen ein attraktives Geschäft. Den Kunden werden üblicherweise bei jedem Einkauf eine Gebühr sowie ein Aufschlag für den Wechselkurs verrechnet. Diese Fremdwährungsgebühren können täglich ändern und variieren je nach Kartenherausgeber. 

UBS verwendet den Wechselkurs, den Mastercard zur  Verfügung stellt.

Für die Berechnung greift der Kartenherausgeber auf mehrere Marktquellen wie Bloomberg oder Reuters zurück. Da der Devisenmarkt ein ausserbörslicher Markt sei, existiere keine Einzelquelle oder bestimmter Zeitpunkt, der für den Kurs massgeblich ist, schreibt Mastercard. Für Kunden ist die transparente Nachvollziehbarkeit ihrer Auslandtransaktionen also auch in Zukunft schwierig. 

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.