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18:11 Uhr - 08.02.2019

US-Steuerreform trifft Credit Suisse, aber nicht UBS

US-Unternehmen sollen über eine neue Steuer daran gehindert werden, ihre in den USA anfallenden Steuern durch Zahlungen ins Ausland zu mindern.

Die US-Steuerreform wirkt: Credit Suisse (CSGN 11.63 -2.06%) dürfte in den USA höhere Steuern bezahlen als bislang erwartet. Darüber hat die Grossbank am Mittwoch informiert. Für 2018 rechnet sie mit einer Steuerquote von 40%. Das liegt rund 2% über der bisherigen Schätzung und reduziert die Gewinnerwartung.

Grund ist die neue BEAT-Steuer (Base Erosion and Anti-Abuse Tax). Sie soll US-Unternehmen daran hindern, Gewinn ins Ausland zu transferieren, um die Steuerschuld zu mindern. BEAT ist Teil der US-Steuerreform, die seit dem 22. Dezember 2017 in Kraft ist. Bislang war CS davon ausgegangen, dass sie der Steuer eher nicht unterliegt, nun hat sie ihre Meinung geändert. Das veranlasste die Analysten der Bank Vontobel (VONN 58.1 0.96%), die Gewinnschätzungen der Credit Suisse für 2018 um 5% und für 2019 3% zu senken. Der erwartete Gewinn schrumpft je rund 100 Mio. Fr.

UBS (UBSG 12.64 -1.13%) will sich zu dieser Frage gegenüber FuW nicht äussern. Nach heutigem Kenntnisstand ist die Bank von BEAT aber nicht betroffen. Zudem kann die zweite Schweizer Grossbank ihre Verluste aus der Finanzkrise mit Gewinnen verrechnen und so die Steuerlast senken.

Credit Suisse formuliert bewusst vage, da die finalen Bestimmungen der Steuer noch nicht bekannt sind. Auf Anfrage der «Finanz und Wirtschaft» wollte Credit Suisse keine genaueren Angaben machen und hat auf den bevorstehenden Geschäftsabschluss verwiesen.

Ein generelles Urteil ist nicht möglich, jeder Fall ist einzeln zu analysieren. Denn es hängt nicht vom Geschäftsverlauf ab, ob ein Unternehmen die zusätzliche BEAT bezahlen muss, sondern wie welche Dienstleistungen intern verrechnet werden. In der Regel gilt BEAT für Unternehmen mit einem Mindestumsatz von 500 Mio. $. Die Betriebsausgaben müssen bei Banken zu mindestens 2% aus Zahlungen an verbundene Unternehmen bestehen, bei allen anderen Unternehmen liegt die Schwelle bei 3%.

Die Steuerexperten von Baker McKenzie bezeichnen BEAT nicht als eigenständige Steuer, sondern als Vergleichsrechnung. Zuerst wird eine reguläre Steuerrechnung erstellt und die fällige Steuer berechnet. Zusätzlich wird eine modifizierte Steuerrechnung ermittelt, bei der schädliche Zahlungen zum steuerlichen Ergebnis hinzugerechnet werden, um ein modifiziertes Steuereinkommen zu erhalten. Zu diesen schädlichen Zahlungen gehören etwa Überweisungen für Dienstleistungen, Lizenzen, Zinsen oder Abschreibungen, die die Steuerlast in den USA redu­zieren sollen. Auf diesem modifizierten steuerbaren Einkommen wird eine alternative Steuer berechnet. 2018 liegt dieser Steuersatz für Banken bei 6%, danach bis 2025 bei 11%. Ergibt sich aus der alternativen Berechnung ein höherer Steuerbetrag, ist dieser zu bezahlen, andernfalls wird die normale Steuer erhoben.

Die komplette Historie zu Credit Suisse finden Sie hier. »

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