Zurück zur Übersicht
14:38 Uhr - 02.03.2021

Oerlikon könnte 2021 Vorkrisenniveau erreichen

Die Industriegruppe hat die Pandemie gut bewältigt. 2021 soll die Marge höher ausfallen als 2019. Die Aktien bleiben interessant.

 

Ein «stabiles» Konzernergebnis habe OC Oerlikon (OERL 10.46 +2.15%) geliefert, heisst es im Communiqué zum Jahresabschluss. Das stimmt offensichtlich nicht: Umsatz, Bestellungen und alle Gewinnebenen zeigen deutliche Einbussen (vgl. Tabelle). Doch «robust» – diesen Begriff verwendet das Unternehmen ebenfalls – darf man die Zahlen nennen.

Das Ausmass des anfänglich harten Rückschlags – ausgelöst durch die Coronakrise – hat sich im Jahresverlauf deutlich vermindert. Das Schlussquartal zeigt gar bei einem knapp gehaltenen Umsatz eine von 13,7 auf 17,7% gestiegene bereinigte Ebitda-Marge. Erreicht worden sei Letzteres vor allem dank Kostensenkungsmassnahmen in der Division Surface Solutions, erklärt CEO Roland Fischer an der Telefonkonferenz.

Kunstfasergeschäft läuft gut

Geholfen hat ferner, dass die Division Manmade Fibers (Grossanlagen zur Herstellung von Kunstfasern) von Covid-19 kaum betroffen war und in etwa gehaltene Ergebnisse vorweisen kann. Das ist allerdings keine Überraschung. Manmade Fibers geht es gut, das ist schon länger klar. Ein neues Geschäftsmodell in der Kunstfaserherstellung hat hohe Neuinvestitionen vor allem in Asien ausgelöst. Dies hat Oerlikon Aufträge hereingespült, die bis gegen 2023 reichen. Somit ist jetzt schon absehbar, dass auch 2021 gut wird.

Surface Solutions hat dagegen unter dem Wirtschaftseinbruch gelitten, im zweiten und im dritten Quartal ging der Umsatz 31 und 24% zurück. Belastet hat unter anderem die Rezession im Automobilbereich, einem wichtigen Absatzsektor dieser Division. Durch die Pandemie hat sich der Abschwung dort anfänglich noch verstärkt. Die Kostensparmassnahmen, unter anderem der Abbau von 800 Stellen, haben gegen Ende Jahr Wirkung gezeigt. Das vierte Quartal schliesst Surface Solutions mit 11% weniger Umsatz, aber einer von 18 auf 22% erhöhten bereinigten Ebitda-Marge ab.

Attraktive Dividendenrendite

Die Aktien haben mit Avancen auf das besser als erwartet ausgefallene Ergebnis regiert. Auch der Ausblick hat erfreut. 2021 soll ein Umsatz von 2,35 bis 2,45 Mrd. Fr. möglich sein – zwischen 4 und 8,5% mehr als 2020. Die bereinigte Ebitda-Marge soll 15,5 bis 16% betragen (2020: 14,2%), womit etwa ein Gewinn in der Höhe von 2019 möglich sein sollte. Ohne Sonderkosten dürften es pro Titel etwa 0.45 Fr. werden, womit die Valoren ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 aufweisen. Die vorgeschlagene Dividende von 0.35 Fr. ergibt eine Rendite von attraktiven 3,3%.

Mittelfristig peilt Oerlikon eine Ebitda-Marge von 16 bis 18% an, womit ein Gewinn von über 0.60 Fr. pro Aktie in Griffnähe kommt. Das zeigt, dass die Titel noch Potenzial haben, vor allem wenn die Konjunktur stärker anzieht als erwartet. Neu hat sich Oerlikon zudem ESG-Ziele gesetzt und will bis 2030 klimaneutral arbeiten. Das könnte die immer zahlreicher werdenden ESG-Anleger anlocken. Kaufen.

Die komplette Historie zu OC Oerlikon finden Sie hier.»

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.