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15:41 Uhr - 27.07.2016

Die SNB ist im zweiten Quartal auf Gewinnkurs

Die Nationalbank wird am Freitag einen Quartalsgewinn vermelden, prognostiziert UBS. Dollar, Yen, Gold und Anleihen haben zum Überschuss beigetragen. Damit wächst das Eigenkapital.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB (SNBN 1218 -0.16%)) schreibe für das zweite Quartal einen Gewinn von ungefähr 14 Mrd. Fr., kalkuliert Ökonom Dominik Studer von UBS (UBSG 13.66 2.09%). Mit dem Überschuss vom ersten Quartal von 5,7 Mrd. Fr. ergibt sich ein Halbjahresgewinn von etwa 20 Mrd. Fr. Die SNB publiziert die Zahlen am Freitag.

zoomFast alle Komponenten im Portefeuille der SNB haben von April bis Juni an Wert gewonnen, nur die fallenden Aktienkurse haben den Gewinn belastet. Die Bewegungen am Devisenmarkt brachten einen Erlös, dank Dollar und Yen – ihr Anteil in der Währungsallokation betrug per Ende März 33 resp. 7%. Ihre Aufwertung machte die Einbussen von Euro (42%) und Pfund (7%) nach dem Brexit-Entscheid mehr als wett. Erfreulicherweise stieg auch der Goldpreis. Überdies verhalf das abermals sinkende Zinsniveau den Obligationen zu einer «substanziellen Höherbewertung», erläutert Studer.

Mit dem Quartalsgewinn nimmt das Eigenkapital der SNB zu. Es war nach dem Frankenschock Anfang 2015 geschrumpft und machte per Juni 2015 nur noch knapp 6% der Bilanzsumme aus. Grund dafür war der rekordhohe Semesterverlust von 50 Mrd. Fr. Seit dem dritten Quartal 2015 hat die Nationalbank durchweg einen Gewinn erzielt, nun steigt die Eigenkapitalquote gemäss Studer auf gut 12%.

Historisch ist dieser Wert tief. 2006 machte das Eigenkapital mehr als die Hälfte der Bilanz aus. In der Finanzkrise bis 2009 fiel die Quote auf 30%, weil die SNB Devisen kaufte und damit die Bilanz aufblähte. 2010 wurde die Eurokrise akut.

Für das Portefeuille der SNB aus 80% ausländischen Anleihen guter Bonität und 20% weltweit diversifizierten Aktien veranschlagt Studer eine erwartete jährliche Rendite von 2%. Wegen Wechselkursänderungen und der hohen Anlagesumme sei aber auch künftig mit stark schwankenden Ergebnissen zu rechnen. Gewinne oder Verluste «im hohen einstelligen oder gar tiefen zweistelligen Milliardenbereich dürften weiterhin die Regel sein».

Das Eigenkapital zu stärken, habe hohe Priorität, erklärt Studer. Ob vom Gewinn auch künftig 1 Mrd. Fr. an Bund und Kantone ausgeschüttet werden, verhandeln das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) und der Bankrat der SNB, in dem viele Kantonsvertreter sitzen.

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