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02:26 Uhr - 29.09.2015

Washington attackiert Pharmasektor

Die Demokraten fordern eine Untersuchung gegen überhöhte Preise des Medikamentenherstellers Valeant. Heftige Kursrückschläge im Pharmasektor drückten die Börsen in New York am Montag tief ins Minus.

Wallstreet ist mit deutlichen Kursabgaben in die Woche gestartet. In New York schloss der S&P 500 (SP500 1881.77 -2.57%) am Montag auf dem tiefsten Stand seit dem Einbruch von Ende August. Gemessen am Rekordhoch vom Mai hat der US-Leitindex damit rund 12% verloren und notiert seit Anfang Jahr insgesamt fast 9% im Minus.

Für Nervosität unter Anlegern war zunehmende Angst um den Rohstoffriesen Glencore verantwortlich. Zudem sorgten erneut Nachrichten aus dem Gesundheitssektor für Druck auf die Aktienkurse.

Vertreter der demokratischen Partei im Repräsentantenhaus fordern eine parlamentarische Untersuchung gegen Valeant Pharmaceuticals. Sie verlangen vom Unternehmen Dokumente, mit denen es die frappante Preiserhöhung von zwei Medikamenten erklären soll. Zudem wollen sie Valeant-Chef Michael Pearson (PSON 1112 -1.42%) zu einem Hearing nach Washington zitieren.

Konkret geht es um zwei Herzpräparate, deren Patente Valeant im Zug einer Übernahme erworben hat. Am Tag, an dem die Akquisition vollzogen wurde, erhöhte der Konzern die Kosten für die beiden Arzneimittel gemäss dem “Wall Street Journal” um 525 respektive 212%.

Die Aktien von Valeant verloren am Montag fast 17%. Der Angriff folgt wenige Tage, nachdem sich Hillary Clinton den Kampf gegen die wachsenden Kosten in der US-Gesundheitsbranche auf die Fahnen geschrieben hat. In einer Rede im Bundesstaat Iowa kündigte die demokratische Präsidentschaftskandidatin vergangene Woche an, sie werde den rasanten Anstieg der Preise für verschreibungspflichtige Medikamente stoppen.

Die Nachrichten setzten vor allem Biotech-Aktien wie Gilead (GILD 94.8 -5.33%) Sciences, Amgen (AMGN 132.24 -4.54%) und Biogen (BIIB 272.28 -4.39%) zu. Der Nasdaq Biotechnology (Nasdaq Biotechnology 3050.832 -6.02%) Index verlor am Montag 6%. Er hat seit dem Rekorstand vom 20 Juli mehr als 25% eingebüsst, was als Bärenmarkt bezeichnet wird.

Grössere Einbussen erlitten ebenso die Valoren von grossen Pharmakonzernen wie Pfizer (PFE 30.82 -3.36%), Bristol-Myers (BMY 57.46 -4.61%) Squibb und Eli Lilly (LLY 79.74 -5.14%).

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