Nicht zuletzt das Weltwirtschaftsforum in Davos hat gezeigt, dass die Blockchain und der Bitcoin endgültig im Mainstream angekommen sind.
Nachdem der Bitcoin-Preis auf mehr als 9000 $ gestiegen war, kam es, nicht ganz überraschend, am Spotmarkt zu Gewinnmitnahmen. Am Optionenmarkt fällt jedoch auf, dass deutlich mehr Calls als Puts gehandelt werden, was gemäss der klassischen Theorie signalisiert, dass die Mehrheit der Marktteilnehmer bullish ist, also mit steigenden Kursen rechnet. Es werden Calls mit einem Ausübungspreis von 12’000 und 18’000 $ gekauft, was zu zeigen scheint, dass die Aussicht auf das Halving im Mai einen positiven Einfluss auf die Marktstimmung hat.
Bezeichnend war in der vergangenen Berichtsperiode, wie die Blockchain und die bislang einzige Anwendung, der Bitcoin (Bitcoin 8625.12 2.44%), an Akzeptanz gewinnen. Deutlich wurde das in den Bergen, in Davos und in St. Moritz. Am Weltwirtschaftsforum in Davos war die Blockchain Thema unzähliger Veranstaltungen. Zu reden gab auch die Aussage von Investor Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, der feststellte, der Bitcoin sei noch zu volatil. Bridgewater hat de facto das Prinzip der Risk Parity etabliert. In diesem Konzept ist die Volatilität ja kein Problem. Es ist lediglich die Frage, wie man eine entsprechende Anlage gewichtet. Bemerkenswert war auch die Aussage von Dalio in Davos zu Barmitteln: «Cash is trash.» Nun gibt es ja auch Leute, die vermuten, dass Bargeld irgendwann verboten wird oder mindestens die Verwendung ab einer gewissen Höhe eingeschränkt wird. Womit sich die Frage stellt, was in Zukunft neben Gold (Gold 1585.23 0.85%) denn das ultimative Aufbewahrungsmittel sein soll. Falls wir uns immer mehr Richtung digitale Welt bewegen, wird das der Bitcoin sein.
An der Kryptokonferenz in St. Moritz war auffällig, wie viele etablierte und gestandene Banker den Weg ins Engadin fanden. Auch dies ist ein Zeichen, dass die Blockchain im Allgemeinen und Kryptowährungen im Besonderen im Mainstream angekommen sind. Es wird mehr und mehr darüber diskutiert, wie man nachgelagerte Dienstleistungen und Services im Finanzbereich über die Blockchain abwickeln kann. Im Handel sowie in der Überwachung und der Aufzeichnung werden wir vermehrt Lösungen – und vielleicht auch die nächsten Akquisitionen – sehen: Es liegt auf der Hand, dass etablierte Banken noch vermehrt Start-ups in diesem Bereich kaufen, mit dem Ziel, die Technologie zu übernehmen. Letztlich geht es um nichts weniger als die Digitalisierung der Finanzinfrastruktur und zuerst die Abbildung von notwendigen Reportingfunktionen auf der Blockchain.
In die gleiche Richtung – zunehmende Akzeptanz des Bitcoins – weisen auch mehrere interessante Studien. Neue Zahlen zeigen, dass immer mehr Leute oder Adressen Bitcoin halten. Gemäss Researchhouse Glassnode ist die Anzahl der Adressen im vergangenen Jahr um 11% auf 784’000 gestiegen. Seit 2015 hat sie sich mehr als verdoppelt. Stark beachtet wurde in der Blockchain- und Bitcoinwelt auch der Ausblick «Imagine 2030» von Deutsche Bank (DBK 7.681 -1.89%) Research. Darin wird in einem Ausblick auf die kommende Dekade die Frage aufgeworfen, ob Fiatgeld am Ende sei. Antwort: Es sei durchaus möglich, dass die zunehmende Nachfrage nach entmaterialisierten Zahlungsmitteln und Anonymität mehr Menschen zu digitalen Währungen führe. Allerdings wird im Bericht auch auf die Risiken eines auf digitalen Währungen basierten Finanzsystems aufmerksam gemacht: Abhängigkeit von Elektrizität, Cyberangriffe, digitaler Krieg.
Gerade institutionelle Investoren scheinen sich von solchen Risiken jedoch nicht von Engagements in Kryptowährungen abhalten zu lassen: Der Vermögensverwalter Grayscale, nach eigenen Angaben der weltgrösste Asset-Manager für Kryptowährungen, meldet einen Rekordzufluss in Kryptoprodukte – und zwar vor allem von institutionellen Investoren, was ebenfalls unterstreicht, dass die Institutionalisierung von Kryptowährungen voll im Gang ist.
Tokensuisse
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