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12:36 Uhr - 09.09.2015

Schweizer Privatbanken im Wettlauf gegen die Zeit

Die Privatbanken haben in den letzten Jahren von den boomenden Märkten profitieren können. Schon eine zehnprozentige Marktkorrektur würde viele von ihnen in Bedrängnis bringen, zeigt eine Studie.

Am besten beten die Bankmanager für gute Börsen. Dies ist eine der Schlussfolgerungen, die man aus der jüngsten Private-Banking-Studie des Beratungsunternehmens Zeb ziehen kann. Denn die insgesamt ansprechende Entwicklung der verwalteten Vermögen vermittle ein trügerisches Bild.

Wenn der Margenzerfall weitergeht

Eine Fortsetzung des Margenzerfalls der letzten Jahre und ein Absinken der Bruttomarge von heute noch 87 auf durchschnittlich 75 Basispunkte (0,75% der verwalteten Vermögen) ist ein durchaus realistisches Szenario. Es hätte bei einer mehr oder weniger konstanten Kostenmarge «gravierende Auswirkungen auf die Überlebensfähigkeit vieler Institute», sagten die Zeb-Berater bei der Präsentation der Studie in Zürich, «besonders in Verbindung mit einer Marktkorrektur».

Die Hälfte mit Verlust

Wie Heinz Rubin, Geschäftsführender Partner von Zeb Schweiz ausführte, würden gemäss einer Szenario-Rechnung bis 2020 mehr als die Hälfte der untersuchten Schweizer Privatbanken eine negative Bruttomarge (Bruttogewinn in % der verwalteten Vermögen) verzeichnen, sollten die Assets under Management marktbedingt um 10% abnehmen. Selbst ohne Marktkorrektur würden sechs der analysierten Banken negative Margen aufweisen. Wer sich nicht auf seine Gebete verlassen will, muss etwas tun. Rubin: «Zukünftig erfolgreichen Instituten muss es deshalb gelingen, ihre Ertragsbasis auch bei einsetzenden Marktkorrekturen zu stabilisieren, Kosten zu senken und zu flexibilisieren.» Viele Institute befänden sich in einem Wettlauf gegen die Zeit. Das betrifft solche, die sich bereits jetzt «in einem kritischen Ergebnisbereich» befänden. Diesen sieht Zeb bei einer Bruttogewinnmarge unter 20 Basispunkten.

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