Der Wechsel von Philips-Finanzchef Ron Wirahadiraksa zum Schweizer Zementkonzern überrascht auch in Amsterdam. Dem Niederländer wird ein scharfer Blick auf die Wertschöpfung nachgesagt.

Er war die rechte Hand von Philips-Chef Frans van Houten. Van Houten und Ron Wirahadiraksa als Finanzvorstand waren ein gutes Tandem. Dass Wirahadiraksa den Elektrotechnikkonzern nun verlässt und zum Zementriesen LafargeHolcim (LHN 55.7 -1.24%) wechselt, wo er ab 1. Dezember ebenfalls als Chief Financial Officer (CFO) arbeiten wird, ist eine grosse Überraschung. Das nicht nur in der Schweiz, sondern auch in den Niederlanden. Das Timing verwundert ebenfalls – so kurz vor der in zwei Wochen anstehenden Publikation des Quartalsergebnisses von Philips (PHIA 22.385 -0.82%).

Doch der 1960 geborene Ron Wirahadiraksa will sich bei LafargeHolcim wohl einer neuen Herausforderung stellen, weil der Chefsessel bei Philips für ihn noch nicht frei ist. Bei Philips machte der Niederländer Furore, als er 2004 in Südkorea das Philips-Joint-Venture LG Philips LCD an die Börse brachte. Das IPO (Initial Public Offering) dieses Gemeinschaftsunternehmens zwischen den Niederländern und den Südkoreanern war ein voller Erfolg und spülte Philips und ihrem südkoreanischen Partner LG umgerechnet rund 2 Mrd.€ in die Kasse, fast doppelt so viel, wie am Markt erwartet worden war.

Ron Wirahadiraksa studierte an der Freien Universität in Amsterdam und mit Abschluss eines Master of Business Administration. Seine Professoren bezeichneten ihn als Studenten als «unkonventionell», als jemanden, der gegen den Strich denkt, aber auch jemanden, der immer ergebnisorientiert handelt.

Bei Philips war er nach seinem Studium in verschiedenen Managementfunktionen in Griechenland, den Niederlanden und in Malaysia sowie in Südkorea aktiv. Seit dem Jahr 2008 führte er die wichtige Sparte Medizinsysteme (Healthcare) als CFO durch schwierige Zeiten während der weltweiten Finanzkrise. Dann, 2011, holte ihn Frans van Houten als Finanzvorstand in die Philips-Konzernzentrale nach Amsterdam, als Nachfolger des Franzosen Pierre Jean Sivignon. LafargeHolcim setzt nach eigenen Angaben nun auf Wirahadiraksa, da er sich bewährt habe in der Transformation von Geschäftsmodellen, der Steigerung der Performance und der Wertschöpfung.

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